Nur ein Erfolg fehlt auf Marlies Schild
Mikaela Shiffrin feierte in Killington 34. Slalomsieg. Bei schwierigsten Bedingungen wurde Bernie Schild Vierte.
Sie bezeichnet Marlies Schild immer als ihr großes Vorbild, hat sogar ein Poster der Salzburgerin zu Hause hängen. Jetzt wandelt Mikaela Shiffrin auf den Spuren ihres Idols. Dertriumph im Slalom in ihrerheimat Killingtonwar der insgesamt 34. in der Karriere der Us-amerikanerin. Damit schloss sie zur Nummer zwei der ewigen Bestenliste, Vreni Schneider (SUI), auf. Nun fehlt der 23-Jährigen nur noch ein Erfolg, um mit Marlies Schild gleichzuziehen. Auf den Plätzen zwei und drei landeten an der Us-ostküste Petra Vlhova (SVK) und Frida Hansdotter (SWE).
Für den Sieg in ihrer Heimat musste Shiffrin sehr hart arbeiten, da die Bedingungen richtig schlecht waren. Das galt vor allem für den ersten Durchgang. Da fehlte dem Großteil der Damen im wahrsten Sinne des Wortes der Durchblick. „Durch den Regen war die Brille schon nach wenigen Sekunden nass, dazu kam flaches Licht, dann auch noch Nebel. Das ist in unserem Sport der Super-gau“, erklärte Orf-co-kommentatorin Nicole Hosp.
An den äußeren Einflüssen hatte auch Shiffrin zu knabbern. Nur dank ihrer Klasse konnte sie im ersten Lauf im Kurs bleiben. Sie musste aber im letzten Abschnitt alles aufbieten, um Bernadette Schild hinter sich zu lassen. „Es war ganz schwierig zu fahren. In dem weichen Schnee zieht es dir immer den Ski weg. Du musst sehr aufpassen, dass du nicht hängen bleibst. Mir hat es trotzdem Spaß gemacht.“
In dasselbe Horn stieß Schild: „Es war ein Kampf, um im Kurs zu bleiben, weil ich keinen Zug auf den Ski bekam.“Im dichten Nebel verlor Katharina Gallhuber die Halbzeitführung: „Statt mit der Hand habe ich ein Tor mit dem Kopf gekippt, weil ich davor plötzlich im Blindflug unterwegs war.“ Im Finale zeigte sich das Wetter – zumindest bei den ersten Läuferinnen – gnädig. Es gab keinen Nebel und keinen Regen. Doch je näher die Entscheidung rückte, desto schlechter wurden die Bedingungen. Es blieb zwar der Nebel aus, aber der Regen setzte wieder ein, machte die Strecke weich.
Das bekam besonders Schild zu spüren, die auf Rang vier zurückfiel: „Weil ich dachte, die Piste ist schlechter geworden, bin ich zu rund gefahren. Obwohl ich bald gemerkt habe, dass die Piste hält, wartete ich trotzdem auf den Zeitpunkt, wo die Strecke schlechter wird.“
Für einen Teil des Damenzirkus geht es weiter nach Lake Louise, wo am 1./2. Dezember zwei Abfahrten und ein SuperG auf dem Programmstehen. In Kanada will auch Shiffrin die Speed-skier anschnallen. Immerhin hat die überlegen Führende im Gesamtweltcup im Vorjahr in Lake Louise ihren ersten Abfahrtssieg gefeiert.