Striezel bis Schweden
Sie hat den Überblick über 32Mitarbeiter und 120 Gebäcksorten: Bäckermeisterin Bianka Tengg ist „Nachfolgerin des Jahres“.
berufliche Alternative wäre „irgendwas mit Tieren“gewesen, „vielleicht bei der berittenen Polizei“, lacht Bianka Tengg. Geworden ist es schließlich doch Bäckermeisterin. Aus Begeisterung für das Metier, aus Überzeugung, mit guter Qualität gegen vermeintlich übermächtige Handelskonkurrenz bestehen zu können. Und aus „genetischen“Gründen: Tengg folgte mit ihrer Berufsentscheidung ausgetretenen familiären Fußstapfen von Vater und Großvater. Die beiden haben in den vergangenen sechs Jahrzehnten in Weiz einen Bäckereibetrieb übernommen, auf- und ausgebaut. Seit einem Jahr führt Bianka Tengg in dritter Generation den Betrieb. Ein unternehmerischer Mut, der jetzt mit dem Follow me Award, dem Betriebsnachfolgepreis der steirischen Wirtschaftskammer, ausgezeichnetwurde.
Drei Standorte – die Bäckerei und ein Café in Weiz, ein Stand am Kaiser-josef-platz in Graz – sind das unternehmerische Rückgrat des Familienbetriebs, der aktuell 32 Mitarbeiter beschäftigt. Sie verarbeiten tonnenweisemehl zu einem Angebot aus 120 verschiedenen Gebäck- undmehlspeissorten.
Fokus liegt dabei auf möglichst hoherregionalität bei Rohstoffen und höchster handwerklicher Qualität. So wird Tenggs Bauernbrot zwei Tage Produktionszeit zugestanden. – Ein Kontrapunkt zu den Aufbacköfen in den Supermärkten, in denen halbvorgefertigtes Gebäck konsumreif gebacken wird. „Da wird Bäckerarbeit vorgegaukelt, obwohl nicht einmal im Hintergrund ein Bäcker tätig ist“, är- gert sich Tengg: „Aber jeder soll essen, was er will.“
Es gibt sie aber, die „bewussten Esser“(Tengg), die den Qualitätsanspruch schätzen und eine wachsende Stammkundschaft formen. Dazu zählen auch ein Schwede, der sich jedes Jahr einen Allerheiligenstriezel in den hohen Norden schicken lässt, und ein Tiroler, der „Exilsteirer“im Westen mit wöchentlichen Brotlaiblieferungen aus derweizer Backstube versorgt. An den Standorten