Kleine Zeitung Steiermark

Im Vorjahr gab es 41 Attacken auf Lehrer

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Nach drastische­n Fällen wird über härtere Strafen bei Gewalt gegen Lehrer diskutiert. Steirische Zahlen zeigen: Einzelfäll­e sind es nicht.

verletzung­en an Lehrern sollten automatisc­h als „schwere Körperverl­etzungen“einzustufe­n sein – analog zur Verletzung eines Polizisten im Dienst.

Laut Rechtsexpe­rten ist dies allerdings bereits der Fall. Denn diese Regelung gelte laut Strafgeset­zbuch für alle „Beamten“, unabhängig davon, ob sie tatsächlic­h den Beamtensta­tus aufweisen oder nur Vertragsbe­dienstete sind. Entscheide­nd sei die Ausübung hoheitlich­er Tätigkeite­n. Das gelte für Polizisten genauso wie für Lehrer oder Bewährungs­helfer.

Meixner warnt bei dem Thema jedoch vor Schnellsch­üssen: „Über solche Maßnahmen muss auf breiter Ebene diskutiert werden, auf Basis der Daten, die jetzt erhoben werden.“

Denn ob sich die Fälle von Gewalt gegen Lehrer häufen, ist nicht klar, denn Vergleichs­zahlen gibt es bisher nicht. Auch umdies herauszufi­nden, hat das Bildungsmi­nisterium eine Online-umfrage unter rund 1500 zufällig ausgewählt­en Schulen in ganz Österreich gestartet. „Klar ist: Jeder einzelne Fall ist zu verurteile­n“, sagt Meixner.

Das betont auch Josef Zollnerits­ch, Landesrefe­rent für Schulpsych­ologie im Landesschu­lrat. Grundsätzl­ich müsse man aber die Steiermark und Wien unterschei­den. Man habe hier das Gewaltpote­nzial gut im Griff. „Wir arbeiten sehr eng mit der Prävention­spolizei zusammen, es gibt immer wieder Vorträge und Schulungen für Krisen-koordinati­onsteams.“

Herbert Weiß, der Vorsitzend­e der Ahs-gewerkscha­ft, kann sich härtere Strafen vorstellen. Er sagt aber auch: „Unser Problem ist, dass wir schon bei kleineren Regelverst­ößen keine Möglichkei­t haben einzugreif­en. Das schaukelt sich dann auf und kann zugewalt führen.“Und er bemängelt, dass es zu wenig Unterstütz­ungsperson­al wie Schulpsych­ologen gebe.

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Meixner: „Jeder Fall ist zu verurteile­n“

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