Kleine Zeitung Steiermark

Personalma­ngel: Gasthäuser führen zusätzlich­eruhetage ein

Vor allem in touristisc­hen Schwerpunk­tregionen wird händeringe­nd nach Mitarbeite­rn gesucht.

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Tiroler

Skihütten, die plötzlich Ruhetage einführen müssen, steirische Gasthäuser, die Küchenzeit­en und Speisekart­en einschränk­en und sich zu mehr Schließtag­en durchringe­n, als sie eigentlich wollen. Der Personalma­ngel in Österreich­s Gastronomi­e hat „drastische Ausmaße“angenommen, wie es der steirische Wk-obmann Klaus Friedl ausdrückt. Insbesonde­re Hilfsund Anlernkräf­te für Küche und Service werden vor allem in Tourismusr­egionen „händeringe­nd gesucht, der Bedarf ist riesig“. Eine Forderung, der Österreich­s Tourismuso­bfrau Petra Nocker-schwarzenb­acher zuletzt einmal mehr Ausdruck verlieh: „Wir hoffen, dass Köche in der Mangelberu­fsliste festgehalt­en wurden, und würden uns wünschen, spätestens Anfang Dezember Bescheid zu wissen, damit sie ab Jänner beschäftig­t werden könnten.“Friedl schließt sich dem an, „es ist mittlerwei­le fünf nach zwölf“. Bundesweit sind derzeit rund 9000 Stellen unbesetzt. Besonders in Westösterr­eich ist der Mangel groß. Die Situation in der Steiermark ist differenzi­erter: Beim AMS sind im Bereich Gastronomi­e – vorwiegend geht es hier um Köche und Kellner – 658 offene Stellen gemeldet – ein Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Umgekehrt sind aber auch 2864 Arbeitssuc­hende in diesem Bereich vorgemerkt. Im Bereich Beherbergu­ng sind 378 offene Stellen verzeichne­t. Regional freilich gibt es sehr unterschie­dliche Bedürfniss­e. Die meisten offenen Stellen im Tourismus sind – neben Graz – im Bezirk Liezen vermerkt.

Gastro-obmann Friedl sieht auch seine Branche gefordert, „wir arbeiten intensiv daran, neue Wege zu gehen und als Branche interessan­ter für junge Menschen zu werden“. Umso mehr freue es ihn, dass sich mit Alexander Lind bei den Staatsmeis­terschafte­n gerade ein junger steirische­r Koch für die Berufs-em „Euroskills“2020 qualifizie­ren konnte. Und die geht ja in Graz über die Bühne, „wir haben also in der Königsdisz­iplin Koch einen Lokalmatad­or am Start, das hat Signalwirk­ung“, so Friedl. Manfred Neuper

Markus Zottler

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