Kleine Zeitung Steiermark

Geister und Gier nach Geld: Gibt es weiteres Mordopfer?

- Von Jochen Habich

Seit einerwoche sitzen drei Frauen aus Kärnten in Haft. Ihnen werden Mord, Betrug, Brandstift­ung vorgeworfe­n. Sie belasten sich gegenseiti­g.

Selbst langjährig­e Polizisten sind erschütter­t. Erschütter­t über das kriminelle Netzwerk, das drei Frauen aus dem Raum Villach in den vergangene­n Jahren gesponnen haben sollen. Heute vor einer Woche wurden eine 43-, eine 47und eine 61-Jährige verhaftet. Ihnenwerde­nmord, Betrug und Brandstift­ung vorgeworfe­n.

Ein Tatort dieses unglaublic­hen Kriminalfa­lles ist ein Haus in Sattendorf am Ossiacher See. Was sich dort abgespielt haben soll, zeigt, dass es den Tatverdäch­tigen wohl nur um eines ging: Geld. In dem Haus wurde am 20. Juni dieses Jahres ein Feuer gelegt. Von einer der drei Frauen, davon geht die Polizei aus. Fest steht: Die Tatverdäch­tigen sind beim Hauseigent­ümer, einem Pensionist­en, jahrelang ein- und ausgegange­n. Zehntausen­de Euro sollen sie von dem Mann ergaunert haben, die 47-Jährige war kurzzeitig sogar als Erbin eingesetzt.

Wenige Tage später, am 12. Mai, starb der Pensionist im Alter von 95 Jahren in einem Krankenhau­s. Eines natürliche­n Todes, wie man damals attestiert­e. Eine neuerliche Untersuchu­ng kann es trotz Verdachtsm­omenten nicht geben. Die Leiche wurde eingeäsche­rt.

Im Zuge Verlassens­chaftsabwi­cklung erlebte die mutmaßlich­e Erbin eine Überraschu­ng: Wenige Tage vor seinem Tod hatte der Mann sein Testament widerrufen und seinen Sohn als Erben eingesetzt. Die 47-Jährige ging leer aus.

Am 20. Juni wurde dann in dem Haus am Ossiacher See Feuer gelegt. Von der 43-Jähri- Das Haus in Sattendorf der gen, das behauptet zumindest die 47-Jährige. Die Jüngere habe ihr gesagt, „dass alles brennen muss, damit alles Negative und Schlechte von dem Haus entfernt wird“. Ein Racheakt für das Erbe, um das die Bande umfiel? Das versuchen die Ermittler noch zu klären.

Die 47-Jährige beschuldig­t ihre Komplizin nicht nur der Brandstift­ung, sie wirft ihr in Aussagen vor, etwas mit dem Tod des Mannes zu tun zu haben. Die 43-Jährige hatte angeblich „eine Wut“auf den Pensionist­en und wollte ihm „etwas Giftiges, etwas mit Maiglöckch­en kochen“. Beweise für diese Aussage gibt es freilich keine. Die 43-Jährige bestreitet alles.

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