Kampf um jeden Meter Radweg
Im Zuge des Baus der Koralmbahn werden auch die Autobahnbrücken neu errichtet: Radwege sind dabei nicht vorgesehen,
Die Befürchtung des Radlobbyisten Gerhard Kochseder aus Wundschuh ist aktueller denn je. Der Bau der Koralmbahn, die im Grazer Süden entlang der Pyhrnautobahn führt, wird in den kommenden Jahren auch neue Brückenbauten notwendig machen. Millionenschwere Bauprojekte, die dem Vernehmen nach bald am Verhandlungstisch entschieden werden. Kochseder befürchtet nun, dass dabei auf die Radfahrer vergessen wird.
Bereits vor drei Jahren hat er in Wundschuh eine Initiative gestartet und Unterschriften gegen den „ausufernden Durchzugsverkehr“gesammelt. „Damals wurden einige Maßnahmen getroffen, aber nur Stückwerk.“Er beklagt, es gäbe keine „sanften Verkehrswege“von Wundschuh nach Kalsdorf oder Werndorf. Vor allem kritisiert er: „Die Autobahnbrücke nach Werndorf ist die einzigeverbindung zum Bahnhof der Koralmbahn, dort wurde ein Rad-ter- minal für 100 Fahrräder errichtet.“Die Benützung der Brücke sei aber weder für Fußgänger noch für Radfahrer möglich, „jetzt nur einen schmalen Fußweg zu errichten, ist keine Vision für die Zukunft.“
Letzten Gesprächen zufolge ist nämlich genau das der Plan. „Wir haben bereits festgelegt, dass wir auf jeden Fall einen Gehweg zwischen Werndorf und Wundschuh wollen“, bestätigt Willibald Rohrer, Bürgermeister von Werndorf. Ein Radweg sei eben eine Kostenfrage, die Gemeinden nicht immer stemmen können. Klingt nach einem verhaltenen Nein.
Sein Kollege in Wundschuh, Bürgermeister Karl Brodschneider, ist deutlicher: „Über die Brücke wird eine 50er-beschränkung führen, da kann man auch mit dem Fahrrad fahren. Wichtig war der Gehweg und den haben wir durchgesetzt.“Auf die wenigen Radwege innerhalb der Gemeinde angesprochen, erinnert er an den hohen Preis. „100 Meter kosten bis zu 100.000 Euro. Ich glaube,