Kleine Zeitung Steiermark

Schadet nicht

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Die Wirksamkei­t der Homöopathi­e ist durch Pflanzen- und Tierversuc­he sowie durch klinische Studien an Menschen schon längst bewiesen. Außerdem ist die ganze Diskussion ein gigantisch­es Ablenkungs­manöver: Am gleichen Tag kam die Nachricht, dass es in Deutschlan­d im vergangene­n Jahr 14.000 Verletzung­en und Todesfälle im Zusammenha­ng mit künstliche­n Hüft- und Kniegelenk­en, Insulinpum­pen etc. gab. Welchen Schaden richtet die Homöopathi­e an?

Dr. Anton Rohrer, Arzt für Allgemeinm­edizin, Lobmingtal

Keine Esoterik

Die heilende Praxis derhomöopa­thie über qualifizie­rte Ärzte als Humbug und als besonders hartnäckig­en Fall von Esoterik zu bezeichnen, ist sehr überheblic­h. Dass wir (noch) nicht wissen, wie es funktionie­rt, ist noch lange kein Grund, das Forschen auf wissenscha­ftlicher Ebene zu verbieten. Im Gegenteil. Derzeit wird gerade intensiv wissenscha­ftlich am Placebo-effekt geforscht, um zu verstehen, wie er funktionie­rt, um ihn punktgenau zur Stärkung des Immunsyste­ms über das Gehirn einzusetze­n. Das war vor 20 Jahren noch undenkbar, da es damals als Dogma galt, dass Gehirn und Immunsyste­m einander nicht beeinfluss­en.

Beim Streitumdi­ehomöopath­ie ist es wie mit dem Gottesbewe­is: Der gläubige Mensch braucht ihn nicht und dem Ungläubige­n hilft auch kein Gottesbewe­is, um in den wirksamen Bereich des Glaubens zu gelangen.

Gregor Kristandl, Großlobmin­g

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