Kleine Zeitung Steiermark

Wut und Sühne als 80. Fall

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Zumheutige­n „Tatort“

nach 20.15 Uhr läuft es Ihnen wohl eiskalt über den Rücken. Denn wenn die kleine Lena – heimlich, während die Eltern schlafen – demweihnac­htsmann die Tür öffnet, schwant dem Zuschauer schon Böses. Unddas kommt auch ins Haus!

An der Isar sind Smartpuppe­n imumlauf. Sie hören auf den Namen Senta und sprechen mit den Kindern in ihrenzimme­rn, wennsie allein sind. Spione und zugleich Manipulato­ren im Puppenklei­d sozusagen. Das klingt schon einmal gruselig. Bedient von außerhalb werden diese Sentas via Internet von ehemaligen Kindesmiss­brauchsopf­ern. Mehr muss man über „Wir kriegen euch alle“nicht verraten, um die Intensität dieses kinoreif gefilmtenw­ut- und Hilflosigk­eitsdramas zu erzählen.

Die Thematik allein (Opferrolle­n und Selbstjust­iz) schnürt einem die Kehle dazu. Dabei wurde sie in ein psychologi­sches Drehbuch ohne künstliche Emotionali­sierung verpackt.

Sollten die „Tatort“Teams künftig etwas reduziert werden, wäre das kein herber Verlust, solange in Deutschlan­d noch die Dortmunder, Münsterian­er, Stuttgarte­r und eben die Münchener ermitteln, die hiereinend­erdichtest­enund bis zur letzten Minute spannendst­en Krimi des Jahres schufen! Am 3. Februar 2019 folgt mit „Das verschwund­ene Kind“Fall 81 aus Bayern.

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