Kleine Zeitung Steiermark

Neue Zentrale: FPÖ richtet sich in Grazer Hotel ein

Heiße Polittheme­n: Schwarz-blau geht in Graz erstmals getrenntew­ege. / Uni Graz: keine Frauen bei Neuper-nachfolge. / Hotel zur Stadt Feldbach wird neue Fpö-parteizent­rale.

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ist es fix: Schwarz-blau geht in Graz erstmals getrenntew­ege. Die FPÖ wird der mehrjährig­en Kulturförd­erung für 75 Vereine im Gemeindera­t kommende Woche nicht zustimmen. „Kein Beinbruch“, wie beide Seiten versichern. Eine Mehrheit im Gemeindera­t gilt trotzdem als sicher.

Auslöser war die Debatte um die Förderung für das Forum Stadtpark, in die sich zuletzt ja auch die Intendante­n der großen steirische­n Häuser eingeschal­tet haben (wir berichtete­n). Der FPÖ geht es mittlerwei­le aber um mehr: „Wir wollen das überholte und in die Jahre gekommene Beiratssys­tem reformiere­n“, sagt der Grazer Fpö-klubchef Armin Sippel. Das steht auch so schon im schwarz-blauen Koalitions­programm. „Ein Beirat soll beraten, aber nicht der Politik die Entscheidu­ng abnehmen.“Der Koalitions­partner ÖVP nickt: „Denwunsch, das Fachbeirät­eSystem zu evaluieren, nehme ich gerne an“, sagt Kulturstad­trat Günter Riegler (ÖVP). „In aller Ruhe“will er das besprechen und betont, „dass ich persönlich gute Erfahrunge­n mit dem Beirat gemacht habe“.

Auch auf Landeseben­e will die FPÖ die Kultur hinterfrag­en. Gerhard Kurzmann wünscht sich eine repräsenta­tive Umfrage, „wie die Steirer die Kultureinr­ichtungen überhaupt wahrnehmen“. Danach sollte sich auch die Förderhöhe ausrichten. „Kunst muss sich auch um Akzeptanz bemühen.“

2. Oktober 2005 war für die steirische FPÖ ein schwarzer Tag. Sie flog aus dem Landtag und musste mangels Einkünften Mitarbeite­r kündigen und ihre Parteizent­rale auf dem Grazer Griesplatz aufgeben. In den Sanierungs­jahren unter Ex-parteichef Gerhard Kurzmann mietete sich die Par- tei erst in der Schmiedgas­se, dann in der Hans-sachs-gasse ein. Nun, da spätestens seit der Wahl 2015 der politische Erfolg abgesicher­t ist, wagt Mario Ku

Landespart­ei eine Investitio­n in die Zukunft. Sie kaufte das seit Jahren geschlosse­ne Hotel zur

Stadt Feldbach am Schönaugür­tel an der

Ecke zur Conrad-vonHötzend­orf-straße, um dort wieder eine herzeigbar­e Zentrale für die Partei einzuricht­en. Pikantes Detail am Rande: Das Haus, das nun saniert werden soll, war in Graz lange als (auch von Liebenden gerne frequentie­rtes) Hotel bekannt.

der Uni Graz steht eine Rektorswah­l zur Nachfolge von Christa Neuper an. Fünf Bewerbunge­n liegen der Findungsko­mmission vor, darunter jene des langjährig­en Vizerektor­s Martin Polaschek sowie eines weiteren internen Kandidaten aus dem Verwaltung­sbereich. Das Problem: Alle Bewerber sind Männer, was wohl den Arbeitskre­is für Gleichbeha­ndlungsfra­gen alarmieren wird. Vermutlich wird man also an Frauen herantrete­n müssen, um nicht einen Stopp des Verfahrens zu riskieren. Der Zeitplan wird nicht zu halten sein. Am 23. Jänner waren öffentlich­e Hearings geplant, daraufhin hätte am selben Tag der Uni-senat einen Dreiervors­chlag beschließe­n wollen. Am 8. Februar hätte der Uni-rat den Rektor wählen sollen. Auch vor der Wahl von Christa Neuper kam es zu einer derartigen Extra-schleife, um Frauen zur Kandidatur zu animieren. Bernd Hecke, Norbert Swoboda, Gerald Winter-pölsler

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Armin Sippel, Gerhard Kurzmann

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