Hartbergs Dauerläufer ist aus der Not geboren
Philipp Siegl hat noch keine Liga-minute versäumt. In der Vorsaison stand der 24-Jährige nie in der Startelf.
Die Idee war aus der Not geboren. Ich wollte dann aber keinen anderenmehr haben, weil Philipp es so gut macht. Markus Schopp Philipp
Siegl ist eine von vielen positiven Überraschungen im Kader der Hartberger. In der Aufstiegssaison spielte der 24-Jährige in der Liga nie von Anfang an – in der laufenden Saison verpasste er noch keine einzige Minute. „Damit habe ich nicht gerechnet. Der Trainer hat mich auf einer neuen Position gesehen, dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Siegl. Aus dem zentralen Mittelfeldspieler wurde ein Innenverteidiger. „Die Idee war aus dernot geboren“, gibt Trainer Markus Schopp zu. „Mit seiner Art der Spielgestaltung und seinem linken Fuß hat er mir sehr imponiert. Philipp wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft.“Zu Beginn war mit dieser Entwick- GEPA lung so nicht zu rechnen, Hartberg suchte (intensiv) nach einem Innenverteidiger. „Freilich kriegt man das mit. Ich wollte es dem Trainer so schwer wie möglich machen, mich aus der Mannschaft zu stellen. Michael Huber hat mir als erfahrener Innenverteidiger sehr gute Tipps gegeben“, sagt der ursprüngliche Stinatzer. Schopp: „Ich wollte dann keinen anderen mehr, weil ich das Gefühl hatte, mit Philipp einen Besseren zu haben. Die Latte für Testkandidaten wurde immer höher, er ist abartig gut.“
Eine „abartig“gute Leistung wird auch gegen Innsbruckam Sonntag (14.30) nötig sein. „Für viele sind wir der Favorit. Aber wir wissen das sehr gut einzuordnen“, sagt Siegl. „Innsbruck steht defensiv sehr kompakt, da müssen wir die Lücken finden.“Und im Falle eines Sieges wird der 24-Jährige die Zeit zwischen Abpfiff und Tsv-weihnachtsfeier als Taktgeber bei der Kabinenparty verbringen. „Ich gehe beim Feiern schon gerne vorneweg“, sagt Siegl lachend. Dann klopft er auf eine Blechkiste, erst leise, dann immer lauter, bevor alle in das Getrommel einsteigen. „Das haben wir schon in der Regionalliga so gemacht, es bewährt sich anscheinend.“
Wer amsonntag hinter Siegl im Tor stehen wird, ist noch nicht klar. Rene Swete trainierte nach seinen muskulären Problemen erst am Freitag mit der Mannschaft, davor individuell. Schopp ist aber zuversichtlich, dass Swete gegen Innsbruck wieder spielen kann. Clemens Ticar