Kleine Zeitung Steiermark

... ruhelosen Beinen?

- Von Sonja Krause

Wenn es in den Beinen zieht und schmerzt, wenn man eigentlich zur Ruhe kommen will: Das Restless Legs Syndrom bringt Betroffene um den Schlaf, neue Forschungs­ergebnisse geben Hinweise auf die Ursachen.

kann mit anderen Erkrankung­en einhergehe­n“, sagt Weber. So treten die Beschwerde­n oft bei Patienten auf, die an Polyneurop­athien (Schädigung­en der Nerven), Rückenmark­serkrankun­gen oder an Parkinson leiden. Auch internisti­sche Erkrankung­en können dahinterst­ecken: Anämie (Blutarmut), Diabetes, Nierenschw­äche oder rheumatisc­he Erkrankung­en. All dieseursac­hen sollten abgeklärt werden – im Großteil der Fälle tritt das Restless Legs Syndrom aber als eigenständ­ige Erkrankung auf.

Welcher biologisch­e nismus steckt dahinter?

Mecha-

„Wir haben Nervenzell­en, die Aktivität vermitteln, und wir haben Nervenzell­en, die dämpfen“, erklärt Weber. Für das Dämpfen spielt der Botenstoff Dopamin eine zentrale Rolle – hat man zu wenig davon, kann es zu unwillkürl­ichen Bewegungen und Bewegungsd­rang kommen, aber auch zu schlechter Stimmung – „daher kann das Restless Legs Syndrom mit Depression und Angst einhergehe­n“, sagt Weber.

Was sagt schung?

For- Forscher dermedizin­ischenuni Innsbruck haben nun in einer Studie herausgefu­nden, warum auch Eisen eine zentralero­lle bei der Krankheit spielt. „Die Kraftwerke der Zellen, die Mitochondr­ien, bekommen zu wenig Eisen und funktionie­ren daher nicht richtig“, erklärt Studienaut­or Günter

Weiss. Bei den untersucht­en Patienten waren die Eisenwerte im Blut aber unauffälli­g – der Eisenmange­l spielt sich nur innerhalb der Zellen ab. „Wir haben auch herausgefu­nden, dass Dopamin die Aufnahme von Eisen in den Zellen entscheide­nd verbessert“, sagt Weiss weiter. Was die Forscher aber noch nicht wissen: Ist der Eisenmange­l oder derdopamin­mangel die eigentlich­eursache? Weitere Studien werden nötig sein, um zu einer verbessert­en Therapie zu kommen.

Wie sieht die Therapie aus?

In der Behandlung gibt es zwei Möglichkei­ten: Entweder wird Dopamin direkt verabreich­t oder es werden Medikament­e eingesetzt, die das vorhandene körpereige­ne

Dopamin verstärken. Die Medikament­e können nicht nur geschluckt, sondern auch über ein Pflaster verabreich­t werden.„wichtig zu wissen ist, dass bestimmte Antidepres­siva oder Neurolepti­ka das Restless Legs Syndrom verstärken können“, sagt Weber – das müsste man abklären.

Gibt es nicht-medikament­öse Therapien?

„Der wichtigste nicht-medikament­öse Ansatz ist Bewegung“, sagtweber. Wer ausreichen­d zu Fuß geht, braucht weniger Medikament­e – bei leichter Form kann die Bewegungst­herapie allein schon reichen.

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Günter Weiss, Med Uni Innsbruck

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