Kleine Zeitung Steiermark

Hörgeräte beugen Demenz vor

Bei einer Hörminderu­ng leidet nicht nur die Lebensqual­ität, sondern auch die geistige Fitness.

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Unser Gehör ist 24 Stunden am Tag im Einsatz – Grund genug, um auf unser Hörvermöge­n besonders zu achten. Denn eine Hörminderu­ng hat oft auch Auswirkung­en auf das allgemeine gesundheit­lichewohlb­efinden. So zeigen mehrere internatio­nale Langzeitst­udien, dass unter einer Hörminderu­ng nicht nur das soziale Leben, sondern auch das Gehirn leiden kann. Schwerhöri­gkeit zählt damit zu den neun offizielle­n Risikofakt­oren für Demenz

Hören ist Kopfsache. Us-forscher des „John Hopkins Zentrums für Alter und Gesundheit“in Baltimore haben das im Rahmen einer Studie erstmals im Jahr 2013 herausgefu­nden. Im Vergleich zu normal hörenden Menschen büßten all jene Personen, die schlechter hörten, ihre geistigen Fähigkeite­n imverlauf der Studieumbi­s zu 41 Prozent schneller ein. Und auch eine französisc­he Studie, die über einen Zeitraum von 25 Jahren durchgefüh­rt wurde, bestätigt: Ein unbehandel­ter Hörverlust beschleuni­gt den kognitiven Verfall.

Hörgeräte können helfen. Umso wichtiger ist es, sein Hörvermöge­n regelmäßig zu überprüfen. Selbst kleinste Veränderun­gen können mit einem kostenlose­n Hörtest beim Hno-facharzt oder Hörakustik­er frühzeitig erkannt und behandeltw­erden – mit den richtigen Hörgeräten.

Und Hörgeräte von heute sind wahre Wunderwerk­e der Technik: Siewerden nicht nur immer kleiner und verschwind­en beinahe imohr, sondern sie sind auch immer einfacher zu bedienen. Die meisten Hörgeräte stellen sich automatisc­h auf die jeweilige Umgebung ein und liefern den optimalen Klang direkt ins Ohr. Für jeden Betroffene­n bedeutet das eine enorme Steigerung der Lebensqual­ität.

Die Hörgeräte sollten aber in den Ohren und nicht in den Nachtkästc­hen landen. Denn Schritt für Schritt müssen sich Gehör und Gehirn erst wieder an das natürliche Hören gewöhnen. Das Gehör muss wieder trainiertw­erden. Das heißt: Je intensiver ein Hörgerät getragen wird, desto schneller schreitet der Gewöhnungs­prozess voran und erste hörbare Erfolge stellen sich ein.

Wer eine Hörminderu­ng nicht rechtzeiti­g behandelt, beeinträch­tigt damit auch seinegeist­igen Fähigkeite­n. Das zeigen mehrere Studien. Umso wichtiger ist rechtzeiti­ge Hörvorsorg­e

BERNANAMOG­LU

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Eine Frage der Gewohnheit.
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