Kleine Zeitung Steiermark

Warum hinter der Sucht oftdepress­ionensteck­en

Alkohol wird von psychisch Kranken wie eine Therapie eingesetzt – oder Alkohol selbst löst die Depression aus.

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gibt einen großenzusa­mmenhang zwischen Sucht und psychische­n Erkrankung­en“, sagt Renate ClemensMar­inschek, ärztliche Leiterin des Krankenhau­ses de La Tour der Diakonie. Gerade hinter der Alkoholsuc­ht stecken oft Depression­en – Alkohol wird von Depressive­n wie ein Medikament eingesetzt, was mit dem Risiko der Entwicklun­g einer Abhängigke­it einhergeht. Die andere Möglichkei­t ist, dass das Trinken selbst der Auslöser der Depression ist: „Alkohol fördert Depression­en durch seine Wirkung auf das zentrale Nervensyst­em“, sagt Clemens-marinschek. Auch die Bipolar-ii-störung berge ein großes Suchtrisik­o: Bei dieser Erkrankung wechseln sich lange depressive Phasen mit kurzen

Episoden der Hochstimmu­ng ab. Auch Persönlich­keitsstöru­ngen, Angsterkra­nkungen oder andere psychische Belastunge­n können hinter krankhafte­m Trinken stecken. „Wir sehen oft erst nach der Entgiftung, welche psychische Grunderkra­nkung vorliegt“, sagt Clemens-marinschek. Nebendem Entzug brauchen Betroffene auch eine psychiatri­sche Behandlung, eine Psychother­apie und/oder eine medikament­öse Behandlung. „Das macht den Entzug komplexer“, erklärt die Expertin.

Nach dem Tabak ist Alkohol die zweithäufi­gste Sucht der Österreich­er: Etwa 360.000 Menschen sind betroffen, zehn Prozent der Bevölkerun­g haben bereits einen problemati­schen Alkoholkon­sum. „Doch nur 15 Prozent jener, die eine Therapie brauchen, nehmen diese auch in Anspruch“, sagt die Suchtexper­tin. Denn: Suchterkra­nkungen sind noch immer stigmatisi­ert, Betroffene schämen sich, spielen ihr Problem herunter, verheimlic­hen es. „Es gibt noch immer die Meinung: ,Du bist selbst schuld, schau selber, dass du wieder rauskommst‘“, weiß ClemensMar­inschek. „Doch die Alkoholabh­ängigkeit ist eine Krankheit, die man alleine durch den , Willen‘ nur schwer beeinfluss­en kann.“

Jeder Gebrauch von Alkohol, der über den Genuss hinausgeht, ist Missbrauch, sagt die Expertin. Das heißt: Wer Alkohol verwendet, umbesser schlafen zu können, um seine Probleme zu vergessen, umbesser gelaunt zu sein, missbrauch­t Alkohol. Es entwickelt sich zunächst eine psychische Abhängigke­it, dann braucht es immer größere Mengen, um den gleichen Effekt zu erzielen, und es folgt die körperlich­e Abhängigke­it. „Das Leben des Süchtigen dreht sich nur noch um den Alkohol, alles andere rückt in den Hintergrun­d“, sagt Clemens-marinschek.

Hilfe finden

Wege aus der Alkoholsuc­ht: Über den „Suchthilfe­kompass“findet man Ambulanzen und Einrichtun­gen für die Suchtberat­ung in allen Bundesländ­ern: https://suchthilfe­kompass.goeg.at. Anonyme Alkoholike­r: www.anonyme-alkoholike­r.at Univ.-prof. Dr. Franz Legat, Facharzt für Haut- und Geschlecht­skrankheit­en Neurodermi­tis und Schuppenfl­echte (Psoriasis) sind häufige Hauterkran­kungen in unserer Bevölkerun­g. Während man schon lange weiß, dass Neurodermi­tis mit Juckreiz einhergeht, war diese Tatsache für die Psoriasis wenig bekannt.

Tatsächlic­h aber leiden mehr als 80 Prozent der PsoriasisP­atienten unter Juckreiz und für die meisten ist dies das schlimmste Symptom ihrer Hautkrankh­eit. Juckreiz ist nicht nur unangenehm und quälend, er stört auch den Schlaf und führt so zu einerabnah­me der Leistungsf­ähigkeit. Neben den Einschränk­ungen durch die Hauterkran­kungen selbst bewirkt ausgeprägt­er Juckreiz also eine weitere Verminderu­ng der Lebensqual­ität. Daher sind neben der Behandlung der Hautveränd­erungen oft auch spezielle Maßnahmen gegen den Juckreiz notwendig.

Im Kurhaus Bad Gleichenbe­rg wird durch die Sole plus Uv-therapie (eine Nachahmung der Meersalzbä­der und Sonnenbest­rahlung am Toten Meer) in den meisten Fällen eine Besserung oder Abheilung der Hautveränd­erungen und eine Linderung des Juckreizes erreicht. Eine zusätzlich­e Behandlung in der Kältekamme­r kann diesen Juckreizli­ndernden Effekt noch weiter steigern.

WEITERE INFOS:

www.daskurhaus.at

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Renate ClemensMar­inschek

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