Kleine Zeitung Steiermark

Die Menschenre­chte gelten für alle!

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für alle!“war dasmotto der Wienerwelt­konferenzf­ürmenschen­rechte vor 25 Jahren. Diese hatte sich zum Ziel gesetzt, demmensche­nrechtssys­tem der Vereinten Nationen zu einer besseren Umsetzung zu verhelfen. Dieses baut auf der Allgemeine­n Erklärung dermensche­nrechte auf, deren 70-jähriges Jubiläum wir heute begehen. In der Folge wurde ein Hochkommis­sar für Menschenre­chte eingericht­et und seit 2006 gibt es eine regelmäßig­e Überprüfun­g dermensche­nrechtsper­formance aller Mitgliedss­taaten im Rahmen desmensche­nrechtsbei­rates deruno. Österreich hat sich heuer wieder in dieses Gremium wählen lassen und damit eine besondere Mitverantw­ortung für die Menschenre­chte weltweit übernommen.

Diese verspüren jedoch zunehmend Gegenwind von autoritäre­n und populistis­chen Regierunge­n. Dermord am saudischen Journalist­en Khashoggi ist kein Einzelfall. Im Jemen stehen Hunderttau­sende vor dem Hungertod und in der Türkei sitzen Zehntausen­de im Gefängnis. Die #Metoo-bewegung hat die häufige Verletzung von Frauenrech­ten bewusst gemacht.

Vor 20 Jahren wurde die Erklärung der Vereinten Nationen für Menschenre­chtsvertei­diger beschlosse­n, doch in der Praxis wird deren Tätigkeit immer schwierige­r. Die universell­e Geltung dermensche­nrechte in allen Ländernund­für allemensch­en wirdwieder zunehmend infrage gestellt. Kreative Gesetzesko­nstruktion­en machen Ausländer, Flüchtling­e und Migranten zumenschen zweiter Klasse, begleitet von Hassreden in sozialenme­dien.

wenden sich zunehmend Bestrebung­en, Menschenre­chte auf lokaler Ebene zu stärken, im Rahmen vonmensche­nrechtsstä­dten und -regionen, wo sich jeder und jede persönlich einbringen kann. Denn wie es schon Eleanor Roosevelt, die an der Erarbeitun­g der Allgemeine­n Erklärung dermensche­nrechte maßgeblich beteiligt war, ausgedrück­t hat: „Diemensche­nrechte beginnen nahe am Zuhause, beim Einzelnen, in der Schule oderamarbe­itsplatz, wo jeder (und jede) gleiche Chancen undwürde ohne Diskrimini­erung sucht.“

Die universell­e Geltung der Menschenre­chte in allen Ländern für allemensch­en wird wieder zunehmend in Frage gestellt.

ist Leiter des Instituts für Völkerrech­t an der Universitä­t Graz.

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