Land will Steuer auf CO2 und Parkplatzabgabe
stiegen. Der rückläufige Trend, der zwischen 2005 und 2012 spürbar war, scheint zum Erliegen gekommen zu sein. So haben etwa lautdemjüngsten steirischen Klimaschutzbericht die Emissionen des Verkehrs zwischen 2014 und 2016 um mehr als 100.000 Tonnen zugelegt.
Dass es so gekommenist, sollte nicht überraschen. Trotz des Ausbaus von S-bahn, Bus- und Sammeltaxinetzen legt die Zahl der Pkw von Jahr zu Jahr zu. So durchbrach die Steiermark im Vorjahr laut den Daten der Statistik Austria erstmals die Marke von 600 Pkw pro 1000 Einwohnern. Zehn Jahre zuvor lag der Wert bei 539. Mitverantwortlich ist eine Raumordnungspolitik, die sich jahrzehntelang nicht um verkehrsschonende Strukturen scherte.
Abhilfe soll der sogenannte „Aktionsplan 2019–2021“bringen, dessen Entwurf die Lan-
CO -Emissionen in der Steiermark
13,2 Millionen Tonnen CO stößt die Steiermark jährlich aus
(Stand 2016). Knapp die Hälfte davon unterliegt dem internationalen Emissionsrechtehandel (ETS) und wird nicht dem Land zugerechnet.
Fluorierte Gase Abfallwirtschaft Industrie Gebäude Landwirtschaft Verkehr
7,2 Millionen Tonnen CO (55 Prozent am Gesamtausstoß) sind für die steirischen Klimaziele von Bedeutung. desregierung dieser Tage Interessensvertretern und Entscheidungsträgern zukommen lässt. Das Papier, das der Kleinen Zeitung vorliegt, soll quasi helfen, das Ruder herumzureißen – und es enthält deutliche Maßnahmen. Vorgesehen ist darin neben einem Ausbau von Wind- und Wasserkraft etwa das schrittweise Aus von Ölund auch Gasheizungen.
Für Einkaufszentren auf der „grünenwiese“soll – nach jahrelanger Zurückhaltung – eine Parkplatzabgabe kommen, vom Bund wird eine „Co2-steuer auf fossile Treibstoffe“gefordert. Umflächenverbrauch und Zersiedelung einzubremsen, sollen neue Baulandausweisungen nur noch gegen Ausgleichsmaßnahmen möglich sein. Das Schindluder mit Auffüllungsgebieten will man via Gesetzesänderung abstellen, Verkehrsflä-
Energie 6 Millionen Tonnen CO werden ausschließlich über den Emissionsrechtehandel der EU (ETS) abgerechnet. chen sollen verstärkt in Grünflächen umgewandelt werden.
Die Grünen begrüßen viele der Vorschläge, vermissen aber detaillierte Co2-einsparungsziele in den Sektoren und Zeitangaben für die Umsetzung. „Denn wenn die Landesregierung beim Klimaschutz weiter so auf der Bremse steht wie bis jetzt, bleibt auch der Aktionsplan nur eine Sammlung schöner Worte“, sagt Landtagsabgeordnete Sandra Krautwaschl.