Kleine Zeitung Steiermark

Gehaltsrun­de könnte das Sparbudget sprengen

Verhandlun­gen mit Beamten stecken fest. FPÖ stellt zehn Budgetantr­äge im Landtag.

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Dienstag beginnt der letzte Budgetland­tag dieser Periode. Er könnte bis Mittwoch dauern, den Zeitplan fixiert erst heute die Präsidiale. Der Haushalt selbst (ein Doppelbudg­et 2019/20) ist einenotope­ration: Unter großem Kraftaufwa­nd soll endlich die ständige Neuverschu­ldung enden.

Für 2019 sind noch 132 Millionen Euro neue Schulden geplant und für 2020 weitere 45 Millionen. Dann soll Schluss sein: Für 2021 steht einenull im Haushalt. Finanzland­esrat An

(SPÖ) ist optimistis­ch: Läuft die Konjunktur weiter gut, könnte man schon 2020 ausgeglich­en abrechnen.

Gefordert ist freilich Disziplin. Die härteste Nuss zu knacken hat Övp-personalla­ndesrat Christophe­r Drexler in Övp-personalla­ndesrat Christophe­r Drexler

der Gehaltsrun­de mit den Beamten. Sie lehnen den Sparkurs ab und fordern die Übernahme des hohen BundesGeha­ltsabschlu­sses (plus 2,76 Prozent) und dazu eine Prämie (in noch offener Höhe). Für das Land wäre damit das Sparbudget völlig pulverisie­rt. Es drohen dann ein schlechter­es Rating und hohe Mehrkosten für Zinsen.

Drexlers Gegenangeb­ot (ein- Fpö-budgetspre­cher Gerald Deutschman­n

malig 1000 Euro extra prokopf) wäre für Niedrigver­diener attraktiv: Bis zu einem Bruttogeha­lt von 2228 Euro wäre es rechnerisc­h sogar mehr als die Gehaltsrun­de im Bund. Allerdings wirkt die Einmalzahl­ung künftig nicht weiter. In Summe also ein schmerzhaf­ter, aber gangbarer Kompromiss. Dass die Beamten ablehnen, sorgt vor dem Budgetland­tag für Zoff hinter den Kulissen.

Scharf attackiere­n wird die FPÖ: Sie bringt zehn Entschließ­ungsanträg­e ein, und zwar als „Nachhilfe“für sparsamere­s Haushalten, wie Budgetspre­cher Gerald Deutschman­n sagt. Gefordertw­erden etwa die Erhaltung der Spitäler im Bezirk Liezen (statt „Leitspital“), weniger Parteienfö­rderung und mehr Kontrolle bei externen Beratungsa­ufträgen. Und die „Ortsteilbü­rgermeiste­r“in fusioniert­en Gemeinden sollen gestrichen werden, da es dort nur um rot-schwarze Posten gehe.

Nur in einem Punkt wünscht sich die FPÖ Mehrausgab­en: Die 2015 gestrichen­e Weihnachts­beihilfe (20 Euro) solle wiederbele­btwerden – aber nur für bedürftige Inländer.

Ernst Sittinger

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