„Märkte reagieren furchtbar sensibel“
Warum die Neuerungen bei der Eu-bankenregulierung keine Euphorie auslösen, die Zinssituation trist bleibt und die Nervosität auf den Finanzmärkten so groß ist, erklärt Sparkassen-präsident und SteiermärkischeVorstandschef Gerhard Fabisch.
Sind das neue Krise?
Anzeichen Grundsätzlich gibt es keine Daten, die eine Krise anzeigen. Es gibt ja auch positive Aspekte. Die Konjunktur läuft in Europa zufriedenstellend, die Arbeitslosenraten sinken, die Inflationsrate bewegt sich langsam Richtung zwei Prozent. Durch die gute Konjunktur haben sich, abseits von Italien, in Europa ja auch viele Staatshaushalte etwas erholt. Es ist die Beobachtung von vielen Einzelereignissen, die dann an den Finanzmärkten wieder relativ schnell zu Ausschlägen führen.
Wie sieht es mit der regionalen Entwicklung aus?
Wir gehen davon aus, dass auch 2019 grundsätzlich gute Rahmenbedingungen vorherrschen, für die österreichische Gesamtwirtschaft wird ein Wachstum von rund zwei Prozent prognostiziert. Als Bank wachsen wir heuer im gesamten Kundengeschäft, also sowohl im Einlagenals auch im Kreditbereich, um rund fünf Prozent, das ist gut und auch leicht über der Konjunktur. Die Zinsenwerden aber auch tief bleiben.
Stichwort Zinsen. Heute tagt der Rat der Europäischen Zentralbank zum letzten Mal in diesem Jahr. Sehen Sie noch eine Chance, dass zumindest im nächsten Jahr die Zinsen steigen?
Nein, davon gehe ich nicht mehr aus. 2019 rechnen wir maximal mit einer langsamen Wende von Minuszinsen in Richtung null. Die EZB wird