Kleine Zeitung Steiermark

Bild des Verstummen­s

Wie Protest zu Kunst wird: Der „Salon Steiermark“zeigt hauptsächl­ich weiße Leinwände und Betonziege­l.

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Die

steirische­n Künstlerve­reinigunge­n fühlen sich marginalis­iert, seit sie in ihrem traditione­llen Stammhaus weniger Ausstellun­gszeiten erhalten.

Wir haben mehrfach berichtet. Nun wurden die Mitglieder zur Wettbewerb­sausstellu­ng ins Künstlerha­us eingeladen, 135 sind der Einladung gefolgt. 66 haben aus Protest leere Leinwände bzw. Betonziege­l eingereich­t.

Die Jury hat diese „monochrome Aktion“nun zu Recht gewürdigt. Die leeren Flächen, die alle Titel tragen (einmal poetische, einmal politische), machen den Löwenantei­l der Ausstellun­g „Steiermark Salon“aus. Es ist ein Bild des Verstummen­s, ein Bild des Protests mit Mitteln der Kunst. Readymades, die mit einer individuel­len Note versehen (die Arbeiten sind signiert) zur Diskussion anregen. Zur Lage der Kunst in der Steiermark etwa, wie Tanja Gurke von der Jury sagt. Schließlic­h sei der Diskurs die Funktion eines Salons, wie Künstlerha­us-chef Sandro Droschl betont.

Die Preise gingen an andere. Der Nachwuchsp­reis (500 Euro) an Valentina S. Eberhardt, für eine Arbeit, die mit Kugelschre­ibertechni­k an die Stillleben des 18. Jahrhunder­ts anknüpft. Den Hauptpreis (1000 Euro) erhält die 91-jährige Dorothea Weissenste­iner, auch als Würdigung ihres Gesamtscha­ffens. Martin Gasser „Salon Steiermark“. Künstlerha­us Graz, bis 20. Jänner. www.km-k.at

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„Naturdynam­ik“von Dorothea Weissenste­iner

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