Zwischen später Reue und wüsten Attacken
Advokat in der Bredouille: drei Jahre Haft für Trumps Ex-anwalt Cohen.
Er
galt als „Mann fürsgrobe“und als solcher seinem Boss bedingungslos ergeben. Nun bezahlt Michael Cohen den vollen Preis: Der Ex-anwalt von Us-präsident Donald Trump wurde von einem New Yorker Gericht zu drei Jahren Haft verurteilt. Das ihm angelastete Sündenregister: Steuerhinterziehung, Falschangaben gegenüber Banken, illegale Wahlkampfspenden und Falschaussagen vor dem Us-kongress.
Der 1966 auf Long Island innewyork Geborene stand Trump früh nahe. Geschäftsverbindungen bestanden, bevor Trump in dasweiße Haus einzog und dieser aufcohen alsausputzer und Anpatzer vertrauen konnte. Reumütig, garniert mit der einen oder anderenträne, erläuterte der 52-Jährige vor Gericht, wie er bei dem von ihm wegen seines „unternehmerischen Scharfsinns“verehrten Immobilienmogul angeheuert hatte – und seitdem in „persönlicher undmentaler“Einsperrunggelebt habe. Derlei Einsichten eines Getreuen, der einst wissen ließ: „Ich bin der Typ, der sich für den Präsidenten in die Schusslinie wirft“, kommen für die Justiz zu spät. Von seiner Familie begleitet, konstatierte ihm das Gericht „Gier und Ehrgeiz“in seinen Jahren im innersten Machtzirkel. Es dürfte bei derhoffnung bleiben, sich mit der medienwirksam angebrachten Läuterung seinen Gang ins Gefängnis zu ersparen.
Man kommt nicht umhin, das Schicksal des Trump-intimus als Sittenbild für die Aufführung dahinter zu sehen. Frontalattacken auf jeden Gegner, Nebelgranaten und Rücksichtslosigkeit: wohl auchmerkmale dieser Präsidentschaft als Ganzes. Trump ließ längst wissen, dass er nach Cohens Verurteilung kein eigenes Fehlverhalten sieht.