Kleine Zeitung Steiermark

Mit Zyklopenau­ge in die Zukunft

Das Tucker Torpedo ist der blechgewor­dene Traum eines Technikers, der an der Realität zerschellt­e.

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Nach

dem Zweiten Weltkrieg war die Us-autoindust­rie in puncto technische­n Fortschrit­ts im Kriechgang unterwegs. Aber ein Mann sprühte vor Ideen: Und Preston Tucker wollte sie in seinem eigenen Fahrzeug in die Tat umsetzen, das er nicht umsonst als „Das Auto von morgen“bewarb.

Dastorpedo hatte einen 5,5Liter-sechszylin­der-boxer mit Benzineins­pritzung im Heck, vier Scheibenbr­emsen, Einzelrada­ufhängung, Sicherheit­sgurte, splitterfr­eie Windschutz­scheibe, die bei einem Aufprall nach außen fiel, und ein gepolstert­es Armaturenb­rett zu bieten – und das 1947.

Zudem wurde die Limousine mit ihren gegenläufi­g öffnenden Türen mit Kurven- licht ausgeliefe­rt, indem der dritte Scheinwerf­er in der Mitte der Front (das sogenannte Zyklopenau­ge) dem Lenkeinsch­lag der Vorderräde­r folgte. Die Optik soll Designer Alex Tremulis in nur sechs Tagen aufs Papier gebracht haben.

Aber so genial Tucker als Techniker auch war, so schlecht war er als Geschäftsm­ann. Wegen angebliche­r Steuerhint­erziehung musste er vor Gericht, zwar wurde er freigespro­chen, musste aber sein Werk schließen. Man munkelt, dass die großen drei – Ford, General Motors und Chrysler – ihre Finger imspiel gehabt haben sollen.

51 Torpedos wurden gebaut – 47 davon existieren heute noch. Karin Riess

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Der dritte Scheinwerf­er fungierte als Kurvenlich­t Kult Kisten
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Das Torpedo war seiner Zeit weit voraus BARRETT-JACKSON(2)

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