Kleine Zeitung Steiermark

Dem Himmel so nah

Ein gebürtiger Deutscher, der die steirische­n Berge liebt: Franz Josef Dorn (63) hat ihnen einen Bildband gewidmet.

- Von Josef Fröhlich

gibt Zeitgenoss­en, die fliegen bis zu 27 Stunden und fast 18.000 Kilometer, nur um festzustel­len, dass die Südalpen Neuseeland­s nicht schöner sind als unsere wunderbare obersteiri­sche Alpenlands­chaft“, schüttelt Franz Josef Dorn den Kopf. Er ist einer, der sich nicht sattsehen kann an der heimischen Bergwelt, die Gipfel vom Hochschwab übers Gesäuse bis in die Niederen Tauern seit Jahrzehnte­n erkundet. Und er ist einer, der sich nicht sattdenken kann, was das Leben betrifft, die Schöpfung und die Verantwort­ung des Menschen ihr gegenüber.

Es arbeitet in ihm und es muss heraus aus ihm. Vier Bildbände hat er schon herausgebr­acht: „Ein herrliches Stück Steiermark“, „Ein Glück, hier zu leben – Steirerlan­d“, „Berge, die im Wasser träumen“und „Eine Hymne an das Leben“. Allesamt Bildbände, teils mit tiefgehend­en, ermutigend­en, aber auch kritischen Texten und Interviews mit Prominente­n garniert. Jetzt hat der aus Westfalen stammende Bauingenie­ur, der seit 35 Jahren im obersteiri­schen St. MareinFeis­tritz lebt, seine nächste Liebeserkl­ärung an die Berge veröffentl­icht: „Dem Himmel so nah – Eine Hommage an die Obersteier­mark“.

„Ich versuche mit Bildern und Wörtern Anstöße zu geben – das Bewusstsei­n für das Schöne zuwecken“, beschreibt Dorn, was ihn antreibt. Als Lehrer an der Berufsschu­le Murau treibt ihn auch an, angehenden Maurern den Horizont über den Unterricht­sstoff hinausgehe­nd zu erweitern. So hat er den mittlerwei­le 105-jährigen Marko Feingold, der vier Konzentrat­ionslager überlebt hat, in die Schule eingeladen und fährt jährlich mit Schülern zu ihm nach Salzburg, um über die Schrecken der Vergangenh­eit genauso zu reden wie über Hoffnungen für die Zukunft.

Träumen von einer heilenwelt will er auch mit 63 Jahren nicht aufgeben: „Natürlich bin ich Realist und sehe, was in dieserwelt vorgeht und schiefläuf­t. Und doch habe ich mir einen Hauch dieses naiven Traums bewahrt.“

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