Ich kann den Verzicht auf den Airbag nicht verstehen
Normalfall kommt man mit großer Vorfreude und Neugier in einen neuenweltcuport – die Damen speziell, weil sie auf eine Herrenstrecke gehen. Der schwere Sturz von Marc Gisin über die Kamelbuckel dürfte dieses gute Gefühl ein wenig trüben – die Abfahrt in Gröden hat er überschattet. Und einige Stimmen derathleten, dass sich die Saslong „zu leicht präsentierte“, dürften auch schnell verstummt sein. So ein Sturz relativiert alles. Wobei ich mich frage, warum Läufer freiwillig auf den Airbag verzichten – ich selbst hätte auf kein Stück Sicherheit verzichtet. Und ich bin mir sicher, dass Gisin ein Airbag bei dieser Art von Sturz geholfen hätte.
es ist überall angenehmer zu stürzen als an dieser Stelle; und es war nur ein kleiner Fehler, eine Unachtsamkeit, die genügt hat – ein kleiner Verschneider mit fatalen Folgen. Was passiert ist, mag den Österreichern, die ähnliche Fehler machten, das Ausscheiden leichter machen, weil sieunverletztblieben; mit Ausnahme von Johannes Kröll, dem ich von dieser Stelle alles Gute wünsche.
gut gemacht hat Max Franz – er hielt seine Form aus Übersee. Und er hielt dem Druck zweier guter Trainings stand. Das ist nicht so leicht, wie man meint. Max hat es geschafft und ich denke, dass von ihm heuer noch einiges zu erwarten sein wird. Die anderen? Haben es nicht geschafft, sich auf die Verhältnisse einzustellen, die Mischung aus Taktik, Abstimmung und Nummernwahl zu treffen. Wiemandas macht, haben die Norweger wieder vorexerziert. Dass Aksel Svindal den Super-g gewinnt, obwohl er kaum antauchen kann, ist beeindruckend. Und die Fahrt von Aleksander Kilde war es ebenso. Die sollten sich die Damen anschauen, keinesfalls den Sturz von Gisin.
Apropos anschauen: Ich bin gespannt, wie die Strecke aussieht. Die Kamelbuckel würde ich den Damen ersparen, die Ciaslat, die schaffen sie.
Fritz Strobl, Olympiasieger in der Abfahrt 2002, 9Weltcupsiege.
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