„Abgesang auf die Digitalisierung“
Ein Leser entwirft ein mögliches Zukunftsszenario im Zeichen der „Re-analogisierung“.
Machen Sie Ihre Weihnachtseinkäufe bequem von zu Hause“– eines der Schlagwörter der Digitalisierung, die es ermöglichte, von zu Hause einzukaufen, Bankgeschäfte zu machen, Medikamente zu bekommen, Post abzuschicken, ärztliche Rezepte einzufordern, jede Art von Musik zu hören und vieles mehr. Es ist schade, dass die große Zeit der Digitalisierung zu Ende geht, aber diemenschenwollen einfach nicht mehr alles bequem von zu Hause erledigen. Heute ist Bewegung, auch außerhalb der eigenen vier Wände, angesagt. Und so gehen immer mehr Menschen wieder zur Bank, zur Post, zur Apotheke, zu kleinen Geschäften in der Innenstadt bzw. im Dorf.
Die Jugend geht wieder hinaus, um Leute zu treffen, herumzukommen und Erfahrungen auszutauschen. Es ist natürlich bedauerlich, dass wir unsere Autos wieder selbst fahren und mit dem eigenen Körper Sport betreiben müssen, aber die Zeiten ändern sich und was am Beginn des 21. Jahrhunderts modern und schickwar, ist jetzt eben altmodisch.
Aber seien wir nicht zu traurig über diese Entwicklung, freuen wir uns doch über mehr Abwechslung, Bewegung und Spannung in unserem Leben und feiern wir fröhliche Weihnachten im Zeichen der ReAnalogisierung!
Prof. Dr. Alwin Fill, Graz
Verlust einer Plattform
„Bild des Verstummens“, 13. 12. Gerade die Initiative der Künstlervereinigungen hat dazu beigetragen, dass das Künstlerhaus in den 1950ern entstanden ist. Steirische Künstlerinnen zeigen dort seither autonome Antworten aus unserer Region auf Themen der heutigen Zeit und
geben Einblick in die gegenwärtige künstlerische Praxis. Durch die neue Ausrichtung des Künstlerhauses verliert die Grazer Bevölkerung eine Plattform für die Begegnung mit ihren Künstlerinnen und die Künstlerinnen verlieren eine Präsentationsmöglichkeit und einen Ort des Austausches und derweiterentwicklung.
Graz sollte sich aber als ehemalige Kulturhauptstadt der nachhaltigen Stärkung der regionalen Kunstszene verpflichtet fühlen und der Bedeutung der Schaffung von Kultur als Standortfaktor bewusst sein.
Wir sind nicht alle gleich
„17-jähriger Mordverdächtiger stellte sich der Polizei“, 12. 12. Mein inniges Beileid für die Familie, die ihre Tochter/schwester auf so schreckliche Weise verloren hat. Ich weiß, wie unvorstellbar schlimm es ist, ein Familienmitglied zu verlieren. Ich glaube, es gibt überall auf derwelt und in jedernationalität Menschen, die unterschiedliche Gedanken, Vorstellungen und einen anderen Charakter haben. Ich bitte daher: Bitte werft nicht alle Afghanen in einen Topf! Wir sind nicht alle gleich! Es gibt sehr viele freundliche und fleißige Afghanen mit gutem Charakter. Wir sind vor der Verfolgung, vor dem Tod, dem schrecklichen Bürgerkrieg in unserem Heimatland geflohen. Wir möchten uns ein friedliches Leben in Österreich aufbauen. Wir schämen uns zutiefst dafür, dass Einzelne dieses Gastrecht, das uns Österreich gewährt, auf so brutale Weise missbrauchen. Es tut uns so leid, dass ein Landsmann von uns so viel Leid über diese Familie gebracht hat. Ich trauere mit der Familie. Muhammadullah Ranjbar,
Asylwerber, Gratwein