Idyllische Leichtfüßigkeit und dramatische Akzente
Die Dommusik stimmte prächtigeweihnachtswerke von Bach bis Saint-saëns an.
Wie
soll ich dich empfangen und wie begegn’ ich dir? – Diese Frage stellte Dompfarrer Dr. Heinrich Schnuderl eingangs zum Advent. Eine Antwort in musikalischer Hinsicht lieferte Josef M. Doeller mit den vereinten Stimmen und Instrumentalisten des Doms. Mit Bach, SaintSaëns und Mendelssohn-bartholdy zog sich inhaltlich ein roter Faden durch zentrale Ereignisse der Weihnachtsgeschichte. Feierlich, klar und ausgewogen erfüllten die Chorstimmen schon im Eröffnungschor des Weihnachtsoratoriums den Grazer Dom. Auf den ersten Teil des Bach’schen Werkes folgte das „Oratorio de Noël“aus der Feder des jungen Camille SaintSaëns’, das mit Kontrasten im Instrumentarium überraschte. Flirrende Streicherklänge trafen auf breite Orgeltöne und zartes Harfenspiel, der Wechsel von idyllischer Leichtfüßigkeit und dramatischen Akzenten war ungewohnt, aber nicht unstimmig. Solistisch traten vor allem der schlichte und angemessene Tenor von Marlin Miller und der trotz seiner Jugendwohl austarierte Bariton des Nachwuchssängers Neven Crnic hervor.
Die Mendelssohn-kantate „Vom Himmel hoch“bewies vertrautes, symbiotisches Zusammenspiel zwischen dem Domkapellmeister und seinen Musikern. Zusätzlich feierlich wurde es, als Doeller für sein musikalisches Wirken von Bischof Wilhelm Krautwaschl die Medaille des päpstlichen Silvesterordens verliehen bekam. Katharina Hogrefe