Kleine Zeitung Steiermark

Trumps Mann für die Weltbank

David Malpass wurde vom Weißen Haus als Weltbank-chef nominiert.

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Der Kandidat Donald Trumps für den Chefsessel der Weltbank teilt die Skepsis des Präsidente­n über die Institutio­nen der internatio­nalen Zusammenar­beit. Er sei nicht grundsätzl­ich gegen, halte aber nicht viel von „Globalismu­s und Multilater­alismus“, räumte Malpass 2017 bei der Anhörung zu seiner Bestätigun­g als Staatssekr­etär für internatio­nale Angelegenh­eiten im Usfinanzmi­nisterium ein. Malpass vertritt die Ansicht, Organisati­onen wie die Weltbank seien „zu groß und zu übergriffi­g“geworden. „Die Herausford­erung, sie auf ihre ursprüngli­chen Ziele zu konzentrie­ren, ist dringender.“

Genau das wird die Aufgabe des langjährig­en Trump-vertrauten sein, nachdem ihn der Präsident, wie erwartet, am Mittwoch nominiert hat. Die Bestätigun­g gilt als Formsache. Analysten halten es für so gut wie ausgeschlo­ssen, dass die traditione­lle Führung der Bank durch einen Amerikaner infrage gestellt wird. Mit 16 Prozent ist Washington der größte Anteilseig­ner. Nach unbestätig­ten Berichten dachte Trump darüber nach, seiner Tochter Ivanka den Job zukommen zu lassen. Als ehemaliger Ministeria­ldirektor im Finanzmini­sterium unter George Bush und Ronald Reagan verfügt Malpass aber über die institutio­nelle Erfahrung, die benötigt wird.

Vor allem teilt der schlaksige Staatssekr­etär, der seine Wurzeln in Michigan hat, die harte Linie Trumps gegenüber China. Das stellte der Staatssekr­etär bereits in dem Handelskon­flikt mit der Volksrepub­lik unter Beweis. Er sieht nicht ein, warum China als zweitgrößt­e Volkswirts­chaft der Welt der größte Kreditnehm­er der Weltbank ist. Oder wie Malpass 2017 in einem Interview sagte: „China kann sich selber helfen.“

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