Wohnen auf winzigem Fuß
Marktlücke oder Problem? Die Flut an 30 Quadratmeter kleinen Wohnungen macht der Stadtplanung zunehmend Sorgen. Die Mikrowohnungen werden trotzdem in Massen gebaut.
Perfekt für Anleger!“„Eignet sich ideal zur Vermietung!“An Superlativen wird in der Immobilienbranche selten gespart, das gilt auch beim Thema Mikrowohnungen. Sie sind aktuell der Renner am Grazer Wohnungsmarkt: 30 bis 40 Quadratmeter klein, ein bis maximal zwei Zimmer. So werden sie zum Verkauf angeboten – und auch gekauft. Um 100.000 Euro auf oder ab ist man als Investor dabei.
Bauträger haben hier in den Jahren eine Marktlücke entdeckt und einen Boom ausgelöst. Ein Boom, der der Stadtplanung zunehmend Sorgen macht. Die Rede ist von einer „Monokultur“, die um sich greift. „Bei jedem großen Projekt werden derzeit fast ausschließlich Mikrowohnungen gebaut“, sagt Bernhard Inninger, Chef der Stadtplanung. Das trifft teils für Reininghaus genauso zu wie für die Smart City rund um die List- Halle, gilt aber auch für Bauprojekte in Liebenau, St. Peter oder Straßgang.
Diese Flut an Mikrowohnungen zieht einige Probleme nach sich: Es entsteht eine Zwangsmobilität, man braucht externen Stauraum, hat kaum Freizeitmöglichkeiten innerhalb der Wohnung, eine hohe Fluktuation. „Mikrowohnen ist eigentlich die teuerste Form des Wohnens, weil ich ja alles auslagern muss“, so Inninvergangenen ger. Die Wohnung reicht zum Schlafen und Essen für maximal zwei Personen, alles andere gehe sich nicht aus.
das alles als These. „Wir sind gerade dabei, das empirisch zu erhärten.“Gelingt das, kann die Stadt über den Bebauungsplan eine Mindestanzahl an Wohnungen vorschreiben – und über diesen Weg einen besseren Größenmix erreichen.
Hört man sich unter Experten um, fällt auf: Obwohl der Bau von Mikrowohnungen boomt,