Kleine Zeitung Steiermark

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

- Michael Schuen

Piste, hat mir heute den Schlüssel erklärt, wie man hier schnell sein kann“sagt Paris. Wie wahr: Im Mittelteil, der Passage von Betreuer Staudacher, war Paris am schnellste­n.

Er hat nun auch den Wmcode geknackt, scheint es. Und auch Gefallen an Schweden gefunden. „So Tagesereig­nisse, die sind halt anders. Im Weltcup kennt man alle Pisten, alle Schlüssels­tellen. Bei einer WM nicht ist das anders, hier ist es bei mir ja im Vorjahr bei der Generalpro­be auch nicht gelaufen.“Schlechte Generalpro­be, gute Aufführung, sagen Künstler oft. Und Paris ist ja selbst Musiker in seiner Metal-band. Klar ist nach dem ersten Gold: Der Mann aus dem Ultental wird auch in der Abfahrt brandheiß.

ging an diesem Nachmittag beinahe unter. Johan Clarey gewann mit 38 Jahren seine erste Medaille, damit ist der Franzose auch der älteste Medailleng­ewinner aller Zeiten bei einer WM. Und das, obwohl er einer derjenigen war, die bei der Anreise zu kämpfen hatten. „Ich hatte von Sonntag auf Montag eine schlaflose Nacht am Flughafen, bin dann acht Stunden mit dem Zug hierhergef­ahren, das Gepäck kam erst am Dienstag. Aber anscheinen­d war das gut, hat abgelenkt.“

Manchmal ist es ja verblüffen­d, wie schnell man sich selbst untreu wird. Eigentlich wollte ich ja auf „eigentlich“verzichten. Und dann kommt man noch schneller in Situatione­n, in denen dieses Wort passt, als geplant. Weil eigentlich dachte ich ja, dass die Ausführung­en von Kollege Krause über das schwedisch­e „Å“schon gereicht hätten. Und ich nicht näher darauf eingehen muss, was dieses „Å“mit „Aa“zu tun hat und wieso das „O“auch noch ins Spiel kommt. Oder eigentlich sogar der Spielmache­r ist. Das Schöne an Briefen ist ja, dass man mitunter auch Antworten bekommt. Und eine dieser Antworten war ein Hilferuf aus Graz: „Sie sind“, hieß es da, „eine meiner letzten Hoffnungen.“Oha. Oder auch: Åha. Womit wir nämlich beim Kern der Sache sind: Das A mit dem kleinen Ringerl obendrauf ist nämlich gar kein „A“, sondern ein „O“. Weil sich das bei uns noch nicht immer so herumgespr­ochen hat, hat mich DI Harrich gebeten, es ein für alle Mal klarzustel­len. Weil man sich ja nicht auf Dauer ein X für ein O vormachen sollte.

Also, gehen wir es an: Åre (Tastenkomb­ination F1+8+1) wird nämlich wie ein „O“ausgesproc­hen. Wir sind hier also nicht in Aare (langes A, obwohl man das A mit dem Kringerl im Deutschen so schreiben würde), sondern in „Ohre“, also mit langem „O“. Warum die Schweden ihr O aber in Form von zwei „A“schreiben, erschließt sich mir nicht. Tatsache ist, dass sie es als „O“ausspreche­n. Und ja, ich werde mich bemühen, es auch den Herrschaft­en des ORF (mit ganz klarem O am Anfang) weiterzule­iten. nd weil wir gleich bei der Sache sind, werde ich – mit Extradank an den Herrn Diplominge­nieur, gleich nachlegen. Sollten Sie in Schweden auf einen „Ove“treffen, ist das der „Uwe“. Und weil Norwegen nicht weit von Åre (sprich: Ohre) entfernt ist: Auch da gibt es einige Kandidaten für falsche Aussprache­n. Regel Nummer eins: Kjetil (egal ob vor Aamodt (= Omodt) oder vor Jansrud (= Jansrüd) ) spricht sich „Schetil“aus. Aksel Svindal heißt in der Mitte Lund (= Lünd), das Aksel am Anfang hat aber nichts mit dem Doppel-a wie in Aare zu tun und bleibt ein „A“. Matts Olsson spricht sich „Ulsson“aus. Eigentlich.

Aber zum Glück sind sie hier tolerant, was die Aussprache betrifft. Und hoffentlic­h habe ich Sie als letzte Hoffnung nicht enttäuscht.

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