Kleine Zeitung Steiermark

Von Wien nach Åre in 58 Stunden und 14 Minuten

Eine Odyssee zur SKI-WM: Nur Ex-weltmeiste­r Luc Alphand brauchte noch länger.

-

der Gasteiner Johann Strobl, zuvor bei Marcel Hirscher tätig.

Der nächste Glücksfall für Atomic kündigt sich schon an und lag Dienstag hauchdünn hinter Shiffrin: Sofia Goggia. In Österreich kaum bekannt, ist die 26-Jährige in ihrer Heimat Italien schon ein echter Star: wegen ihres Aussehens, ihrer lockeren Art und auch weil sie aus urbanem Raum (sie stammt aus Bergamo) kommt. Goggia hat Politikwis­senschafte­n studiert und liebt Literatur. „Sie erschließt ganz neue Schichten für den Skisport, ist in Rom genauso bekannt wie in Südtirol“, sagt Höflehner, der voll auf Goggia setzt: Am Wochenende bringt Atomic ein eigenes Video mit der Italieneri­n heraus – pünktlich zur Wm-abfahrt.

Hat der das Fahrrad genommen oder war er zu Fuß unterwegs?“, wird sich vielleicht der eine oder andere denken: Abflug von Wien am Sonntag um 9.10 Uhr, Ankunft in Åre am Dienstag um 19.24 Uhr. Macht eine Odyssee von 58 Stunden und 14 Minuten für 2247,7 Kilometer, für die der Routenplan­er eine Fahrzeit von 27 Stunden mit dem Auto auswirft.

Unter besonderen Umständen („höhere Gewalt“) kann die Luftbrücke also mehr als das Doppelte in Anspruch nehmen, dafür sieht man ein bisserl etwas von der Welt. Einige Flughäfen zum Beispiel, jenen in Stockholm-arlanda lernt man in- und auswendig kennen, wenn man die Nacht von Sonntag auf Montag mit Athleten, Funktionär­en, Serviceleu­ten oder Reportern dort ver- bringt, da ein Schneestur­m den Verkehr lahmgelegt hat. nd weil man offenbar nicht genug von Arlanda bekommen kann, wird dir eine zweite Nacht aufgezwung­en. Dann immerhin in einem Hotel, für das die Fluglinie Scandinavi­an Airlines „bluten“wird müssen. Nach stundenlan­gem Warten am Umbuchungs­schalter stellen sie dich vor vollendete Tatsachen: kein Anschlussf­lug nach Östersund vor Dienstag, 14.40 Uhr. Da fährt die Eisenbahn drüber, die als Alternativ­e aufgrund von Stromausfä­l-

Ulen keine gute Lösung gewesen wäre. Gegen „kaos väder“(Chaoswette­r) ist kein Kraut gewachsen.

In den Rekordbüch­ern wird der Ausflug des Autors dieser Zeilen trotzdem keinen Eintrag finden. Luc Alphand, der Abfahrts-weltmeiste­r von 1993, hat sich schon am Samstag auf den Weg gemacht und soll am Dienstag immer noch nicht in Åre gewesen sein. Dafür trudelt jetzt verloren gegangenes Gepäck in Åre ein. Hunderte Koffer und Tonnen von Ski-ausrüstung­en waren noch Dienstagmi­ttag, also beim Start des Damen-superg, wild durcheinan­dergewürfe­lt in der Stockholme­r Ankunftsha­lle herumgeleg­en. Erst dann kam Bewegung ins Werkl, ein riesiger Truck nahm Fahrt Richtung Åre auf. Die SKI-WM konnte beginnen ...

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria