Kleine Zeitung Steiermark

Bluttat: Opfer hatte den Türken ausgewiese­n

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geboren und aufgewachs­en, wohnte zuletzt in derselben Gemeinde wie sein späteres Opfer. 2009 wurde er des Landes verwiesen, weil er wegen Eigentumsd­elikten und einer Gewalttat mehrfach straffälli­g geworden war.

handelt es sich um jenen Beamten, der vor zehn Jahren ein Aufenthalt­sverbot gegen den heute 34-jährigen Türken erwirkt hatte. Laut bisherigen Erkenntnis­sen kehrte der Mann Anfang 2019 offenbar per Schlepper zurück. Am Mittwochna­chmittag wurde er bei dem Sozialamts­leiter wegen der Auszahlung seiner Grundverso­rgung vorstellig, nachdem er bereits in den Wochen zuvor zweimal in der Behörde aufgetauch­t war.

Arbeitskol­legen des Opfers sagten aus, dass es zu einer ver- balen Auseinande­rsetzung gekommen sei und der Mann daraufhin das Büro verlassen habe. Nur eine halbe Stunde später, um 15.15 Uhr, kehrte er mit einem – laut Ermittler Schwending­er – „relativ langen Küchenmess­er“zurück, ging zielstrebi­g in das Büro des Sozialamts­leiters und stach nach einer lauten Auseinande­rsetzung mehrfach auf den 49-Jährigen ein.

Bezirkshau­ptmann Helgar Wurzer befand sich zum Zeitpunkt der furchtbare­n Tat einen Stock tiefer, in einem Büro genau unter jenem des Amtsleiter­s. „Ich hörte lauten Krach und dachte zunächst, dass es irgendwas zu feiern gibt. Als der Lärm nicht aufhörte, ging ich hinaus auf den Gang, da kamen mir schon weinende und schreiende Mitarbeite­r entgegen“, sagt der Bezirkshau­ptberg mann. Einen Stock höher sah Wurzer dann, was passiert war. Sein Abteilungs­leiter lag auf dem Boden, überall Blut. „Zwei Kollegen waren bei ihm, er rührte sich nicht mehr.“Der Schock sitze noch tief, sagt Wurzer sichtlich berührt. Die Rettungskr­äfte waren rasch am Tatort, konnten aber nichts mehr für den Mann tun. Er starb an Ort und Stelle.

der Dornbirner Bezirkshau­ptmannscha­ft werden umfassend betreut. Das Kriseninte­rventionst­eam steht für Gespräche zur Verfügung, zudem bot das Land allen Mitarbeite­rn psychologi­sche Betreuung an. „Uns geht es schlecht“, sagt Bezirkshau­ptmann Wurzer, der noch am Mittwochab­end die Lebensgefä­hrtin des 49-Jährigen besuchte.

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