Wirbel um Schickhofers Ehrenbürgerschaft
Stadt Judenburg verlieh Ehrenbürgerschaft an Vize-lh, obwohl sie noch nicht beschlossen war. Jetzt verzichtet Schickhofer auf die Ehre.
sache, denn seine SPÖ hat eine absolute Mehrheit.
Dolleschall jedoch im Vorfeld signalisiert, gegen die Ehrenbürgerschaft zu stimmen. ÖVP-CHEF Norbert Steinwidder: „Ich finde Schickhofer sympathisch, er hat viel für Judenburg getan, wofür ich mich auch bedanke.“Aber es seien Steuermittel, die er verteile, und mit 39 Jahren sei er zu jung für eine Ehrenbürgerschaft. Gleich argumentiert Erich Koroschetz von der FPÖ, der Schickhofer in der persönlichen Begegnung am Sternenturm „total sympathisch“fand, aber dennoch keine Ehrenbürgerschaft für ihn will.
Warum sie sich dann bei der Verleihung freudig lächelnd mit ihm fotografieren ließen? Es sei eine nette Veranstaltung gewesen, sie hätten ihm nicht sagen wollen, dass sie gegen die Ehrenbürgerschaft seien, so die beiden. Grünen-gemeinderätin Verena Sailer teilte per Aussendung mit, die Ehrung sei aus „parteipolitischen Motiven“erfolgt, das schade dem Ansehen der Stadt.
gestern kurz vor der Gemeinderatssitzung, in der der Beschluss erfolgen sollte, die Notbremse gezogen: „Wenn es keine breite Mehrheit gibt, nehme ich die Ehrenbürgerschaft natürlich nicht an, werde aber weiter mit vollem Einsatz für Judenburg arbeiten.“Bürgermeister Dolleschall nahm den Punkt von der Tagesordnung, er zeigt sich verschnupft: „Wir haben bei der Orgel kräftig mitgezahlt, den Pfarrkindergarten gerettet, auch mit Geld von Michael Schickhofer. Und dann ist die ÖVP gegen eine solche Ehrung.“Schickhofer fördere Judenburg laut Dolleschall heuer mit 1,3 Millionen Euro, im Vorjahr seien es ähnlich viel und 2017 auch eine gute Million gewesen. Für Projekte wie Planetarium oder Ausgrabungen am Falkenberg, aber auch um den Haushaltsabgang abzudecken.
Judenburg mit keinen Leistungen für den Geehrten verbunden, kosten also nichts. Es dürfen nur drei vergeben werden, derzeit haben sie Altbürgermeisterin Grete Gruber und Pfarrer Ferdinand Kochauf. „Das zeigt auch, dass Parteipolitik hier keine Rolle spielt“, so Dolleschall.