Macht die Impfpflicht

Es sind schwierige Tage, sowohl für Eltern als auch für Bedienstete an Kindergärten und Schulen: Die jüngsten Masernfälle sorgten – abgesehen von den Beschwerden bei allen Betroffenen selbst – für Verunsicherung. Für Gerüchte. Und für die heiß diskutierte Frage, ob es eine Impfpflicht geben soll.

An Grazer Schulen gibt es sie derzeit nicht – aber sehr wohl eine mit Nachdruck formulierte Bitte: Man solle bei allen Schülern „den Masernstatus mittels Impfpasskontrolle erheben“und sowohl Schüler als auch Eltern „nach Kräften motivieren, sich impfen zu lassen“, heißt es in einem Brief der steirischen Bildungsdirektion, der an sämtliche Schulleiter ging. Dies gelte auch für alle Lehrer.

Genau daran hat man sich im BG/BRG Carneri gehalten, nachdem es ja an der Schule einen Masernfall gegeben hat. Das Gerücht, in der Folge seien gleich 20 Kollegen ausgefallen, entkräftet Direktorin Barbara Bruglacher: „20 Kollegen sind zur Titerbestimmung gegangen, ja. Aber nur bei einem Kollegen war der Wert zu gering.“

Auch Kollege Gunter Pachatz vom BG/BRG Pestalozzi verweist auf den Wunsch der Bildungsdirektion, dem man nachkomme. Ohne Zwang. „Aber klar ist: Im Fall der Fälle müssen jene Kollegen, die nicht geimpft sind oder einen zu geringen Titerwert haben, der Schule fernbleiben.“

An Grazer Kinderbetreuungseinrichtungen beschreite man diesen Weg schon lange, betont Stadtrat Kurt Hohensinner: „Alle Mitarbeiter sind angehalten, sich impfen zu lassen.“Den dazugehörigen Impfpass kontrolliere man aber wohl erst, wenn der Ernstfall eintritt. Einen solchen gibt es bisher aber in keinem städtischen Kindergarten und auch in keiner Volksschule.

Sollte es so weit kommen, sei man aber gerüstet, betont Hohensinner: So liegen in der Schublade bereits fertige Informationsblätter – mit allen Details in Sachen Übertragungswege, Vorbeugung, Inkubationszeit und auch Erscheinungsbild. Kommt es in Volksschule oder Kindergarten zu einem Masernfall, werden sie ausgeteilt.

Masern: Werden Pädagogen an Kindergärten und Schulen zu einer Impfung verpflichtet – oder nur darum „ersucht“? Wir fragten nach.