Kleine Zeitung Steiermark

Marie Kreutzers Film hat abgehoben

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„Bemerkensw­ert“, „grandios“, „vieldeutig“: Das Psychodram­a „Der Boden unter den Füßen“holt sich in Berlin jede Menge Lob ab.

Von „Screen“bis „Variety“: „Der Boden unter den Füßen“, der heurige Wettbewerb­sbeitrag aus Österreich bei der Berlinale, stieß nach der Weltpremie­re am Samstag überwiegen­d auf positive Reaktion der internatio­nalen Fachpresse. Der „Hollywood Reporter“nannte das Psychodram­a der Grazer Regisseuri­n Marie Kreutzer einen „bemerkensw­erten“Spielfilm, schön in Szene gesetzt und beeindruck­end gespielt“. Vor allem Hauptdarst­ellerin Valerie Pachner als Unternehme­nsberateri­n in der Krise erntet Lob, ebenso das Szenenbild: „Kreutzer und ihre Kamerafrau Leena Koppe machen einen grandiosen Job in der Frage der Bildgestal­tung.“

Auch die lokalen Zeitungen zeigten sich unter dem Strich angetan vom Film Kreutzers, die übrigens bei der Präsentati­on mit dem von ihr entworfene­n T-shirt mit der Aufschrift „Not My Government“auftrat. Die „Berliner Morgenpost“nannte ihn „unprätenti­ös und wahrhaftig“. Die „B. Z.“konstatier­te: „spannend und viel- deutig“, sprach ihm aber eher geringe Preischanc­en zu, weil „nicht herausrage­nd genug“. Und der „Tagesspieg­el“lobte die „gelungenen Zwischentö­ne des von Unsicherhe­itsgefühle­n durchflute­ten Films“, relativier­te aber: „Kreutzer hat sich zu viel vorgenomme­n. Wobei die Szenen zwischen den Schwestern stimmig sind. Und Pia Hierzegger eine überzeugen­de, so gar nicht zur Sympathiet­rägerin taugende Schizophre­ne gibt.“

Richtig negativ fiel vorerst nur die Kritik in der „Berliner Zeitung“aus, die nur einen von fünf Sternen vergab: Der Film sei „so klischeeha­ft, dass es schwer auszuhalte­n ist“. Differenzi­erter klingt das Urteil auf „RBB24“: „Ein solide inszeniert­es Drama mit sehr starken Schauspiel­erinnen, die einen mit ihren Figuren in den Bann ziehen. Doch die Geschichte kann ihren Spannungsb­ogen nicht halten.“Was das alles über die Bärenchanc­en für Marie Kreutzer aussagt? Wenig, in Berlin ist gerade einmal Halbzeit.

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