Papamonat: FPÖ drängt, ÖVP bremst
Der aus dem Papamonat zurückgekehrte Vizekanzler spricht sich dafür aus, dass alle Jungväter in den Genuss der Auszeit kommen.
Vizekanzler Heinz-christian Strache (FPÖ) hat sich gestern mit einem Besuch in einer Wiener Polizeischule aus dem Papamonat zurückgemeldet. Am Rande der Veranstaltung stellte er die Forderung nach einem Rechtsanspruch auf einen Papamonat auf. „Dass nur die Beamten einen solchen Anspruch besitzen und nicht alle Väter, versteht niemand“, so der Beamtenminister in Anspielung auf die Blockadepolitik der ÖVP und von Teilen der Wirtschaft. Ein Papamonat würde die Wirtschaft laut Experten nicht viel Geld kosten und eine echte familienpolitische Verbesserung darstellen.
Er selbst habe auch im „reiferen Alter von 49 Jahren“durchaus positive Erfahrungen gemacht. Der Papamonat sei wichtig gewesen, um eine Bindung zum gemeinsamen Sohn zu entwickeln. „Das tut gut.“Nun sei er wieder beruflich im Einsatz, werde aber „jede freie Minute der Familie zur Verfügung stehen“.
Bei Weitem noch nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme ist der Papamonat: Im Vorjahr wurde die 31-tägige Familienauszeit in 7338 Fällen genützt. Das sind keine zehn Prozent gemessen an rund 90.000 Geburten. Der Familienzeitbonus wurde mit 1. März 2017 eingeführt. Väter können 31 Tage zu Hause bleiben und 700 Euro Kindergeld beziehen, sofern der Arbeitgeber zustimmt.