Der Kapitän der Luftfahrer
Wolfgang Malik, Vorstandsvorsitzender der Holding Graz, ist der neue Präsident des Aero-clubs Österreich und damit Chef von 22.000 Mitgliedern vom Modell- bis zum Sportflieger.
Der Fliegerhorst Zeltweg war Startrampe für Wolfgang Maliks Karrierepläne über den Wolken: „Ich hab dort meinen Heeresdienst geleistet, war zwar nicht fliegerisch veranlagt, aber als die AUA dort Piloten gesucht hat, habe ich mich 1973 beworben.“Von 600 Interessenten hat der heute 64Jährige mit 19 anderen die Tests bestanden und ein Ticket für die Pilotenausbildung gelöst. Damals hat die AUA diesen 20 die Schulung bis zur Privatpilotenlizenz finanziert. Erst dann kam die finale Selektion. Von 20 blieben bei Tests für die Verkehrspilotenlizenz sechs über. Da ging der junge Pilot von Bord. Malik machte noch auf eigene Faust den Berufsund Verkehrspilotenschein, schlug aber doch einen anderen Berufsweg ein.
46 Jahre später ist er als Präsident des Aero-clubs Österreich Kapitän über 22.000 Mitglieder, die seine Leidenschaft für luftige Höhen teilen: „Beim Aero-club sind 500 Vereine versammelt, von den Fallschirmspringern über die Ballonfahrer bis zu den Modelloder Sportfliegern.“Der Klub ist Dienstleister, aber auch Zivilluftfahrtbehörde erster Instanz. Malik sieht mit dem „Flieger-kollegen“Verkehrsminister Norbert Hofer eine starke Achse, um die Rahmenbedingungen zu verbessern: „Die Senkung der Gebührenordnung ist schon gelungen.“
Politische Verhandlungen sind für ihn seit jeher beruflicher Alltag. War er doch 16 Jahre lang in der Grazer Burg und im Landhaus tätig. Wolfgang Malik verdiente sich seine Brötchen als „Politberater“, er blickt stolz auf diese Ära zurück: „Ich habe im Büro von Landeshauptmann Josef Krainer begonnen und war dann in den Büros der Wirtschaftslandesräte Waltraud Klasnic und Herbert Paierl.“
Nach der nicht unüblichen Musterkarriere der Politsekre- täre zog der Wildoner in die Vorstandsetage der Grazer Stadtwerke ein – als schwarzer Gegenspieler zum roten Vorstand Wolfgang Messner. Nach Umbau der Stadtwerke zur Holding Graz stieg Malik 2011 zum Vorstandsvorsitzenden auf, der er bis heute ist.
Der Fliegerei blieb er treu: Egal, ob er als Politsekretär einst Krainer und Jörg Haider zur Landeshauptleute-konferenz nach Vorarlberg pilotierte oder zuletzt in der Freizeit für medizinische Sondereinsätze höchster Priorität ins Cockpit sprang: „Ich habe Spenderorgane von Portugal und Rumänien oder Deutschland nach Griechenland gebracht.“