Tante Kerstin war dem Herzinfarkt nahe
Marco Schwarz holte sich bei Kombination in Åre Bronze. Für die Fans war das Rennen Zitterpartie und Freudentaumel.
Die Radentheiner feierten am Montag ihren persönlichen Ski-helden. Und diesem widmeten sie sogar eine eigene Siegeshymne: „Marco Schwarz ist auf den Skiern unser Ass“, ertönte es lautstark aus den Boxen, als die Entscheidung gefallen war. Das Ski-ass aus Radenthein holte sich bei der Kombination in Åre die Bronzene.
Über 150 Fans feierten diesen Erfolg beim Public Viewing in seiner Heimatgemeinde. Den Freunden und Verwandten standen Freudentränen in den Augen. Zumal der dritte Platz keine gmahde Wiesn war. Schwarz, der mit Startnummer neun in den Slalom ging, fuhr im oberen Bereich einen vorbildlichen Lauf, dann aber machte er Fehler, die ihn auf den dritten Rang zurückwarfen. Die Anhängerschaft sah die Medaillenhoffnung schwinden. „Dafür, dass es jetzt noch ein Stockerlplatz wird, braucht es schon sehr viel Glück, aber es ist machbar“, kommentierten die Daumendrücker. Und das Glück war dem 23-Jährigen hold. „Ich habe so mitgezittert. Es hat sich angefühlt, als wäre ich einem Herzinfarkt nahe. Das Gefühl, dass es noch für Bronze gereicht hat, kann man gar nicht beschreiben“, schilderte die Tante des Medaillengewinners, Kerstin Schwarz. ive in Åre erlebten die Eltern und engsten Freunde das Rennen mit. „Die Tränen sind geflossen, es war ein wunderbarer Moment“, meldeten sich Angelika, Rudolf und André Schwarz aus Schweden zu Wort.
Die Fans tüfteln nach diesem Erfolg schon gemeinsam mit Radentheins Bürgermeister Mi-
Lchael Maier an einem großen Empfang, „Ende März an einem Samstag, so viel steht fest“.
Mit dem sportlichen Erfolg von Schwarz ist auch dessen Fanklub gewachsen. Binnen einem Jahr ist die Zahl um 100 Mitglieder auf knapp 300 angestiegen. „Wir kommen mit der Nachbestellung der Fanartikel gar nicht mehr nach“, schilderte Sarah Leber.
Was den Sportler auszeichnet? Seine Heimatverbundenheit. „Er ist bodenständig“, heißt es im Chor. Die Jugendfreunde sind ihm wichtig. „Für uns nimmt er sich Zeit, er will ein Radentheiner bleiben“, freute sich Alexander Kerschbaumer über den Sieg seines langjährigen Kumpels. Gefeiert wird die Medaille, sobald sich Schwarz von den Strapazen erholt hat. Und zwar ganz klein, in der Black Garage, einem Partyraum zu Hause bei den Eltern.