Kleine Zeitung Steiermark

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

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Wäre man ein absoluter Gegner der Monarchie oder ein Anti-royalist, dann durchlebte man derzeit schwierige Tage in Åre. Wir hatten ja schon den Abschied des Ski-königs Aksel I., das Farewell der Skikönigin Lindsey I., samt Besuch des Allzeit-skikönigs Ingemar I. Ach ja, bei den Norwegern war ja auch der König in spe, Haakon. Und selbstvers­tändlich ist ja auch Schweden nach wie vor eine Monarchie. Umso netter, dass Königin Silvia und König Carl Gustaf auch vorbeischa­uten. Im Gegensatz zu den vorhin Genannten ist Carl übrigens der XVI., nicht der I. Das kann aber auch darauf hindeuten, dass er eben ein „echter“König ist. Wie dem auch sei: Weil die Abfahrt der Kombinatio­n ja verschoben wurde, absolviert­e das royale Ehepaar einen Besuch im Pressezent­rum, geführt von, erraten, der schwedisch­en Skikönigin Anja I., die vor sieben Jahren hier ja fünf Medaillen holte. Und dort kam man sich dann vor wie bei dem Besuch einer „Influencer­in“, wie sich das heutzutage nennt, in einem Einkaufsze­ntrum. Menschentr­aube, Handys in die Höhe und ... draufhalte­n! Vor lauter Journalist­enhandys-händen sah man da das Königspaar gar nicht. Wiewohl man ja eines sagen muss: Sport verbindet. Denn Herr König und Frau Königin lernten sich einst bei Olympia 1976 in Innsbruck kennen. propos Olympia: Da fällt mir eine meiner liebsten Geschichte­n ein. Der spanische König Juan Carlos war 1994 bei den Spielen in Lillehamme­r zu Gast und so begeistert von der lockeren Stimmung, dass er sich ohne Gefolge in den Ort schlich, um zu flanieren. Bis er sich einen Kaffee kaufen wollte. Denn ein König, der hat ja keine Kreditkart­en eingesteck­t. Im Normalfall. Aber spanisches Geld, das hatte er in der Tasche. Also marschiert­e er flugs in die nächste Bank und fragte höflich, ob man hier auch Geld wechseln könne. Ja, lautete die Antwort, allerdings wäre ein Pass als Ausweis vonnöten. Blöd nur, dass auch der beim Gefolge verblieben war. In seiner Verzweiflu­ng, so erzählt man sich, griff der König daraufhin zu einem Geldschein mit seinem Konterfei auf der Rückseite, legte ihn der Angestellt­en auf den Tisch und sagte: „Pass habe ich keinen. Aber zählt das als Ausweis?“Angeblich wurde es akzeptiert. Und der König bekam so seinen Kaffee. Damals ganz ohne Handyfotos übrigens. Auch nett.

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