Kleine Zeitung Steiermark

SPÖ will neu verhandeln

Ökostrom-novelle im Bundesrat gescheiter­t

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Es war eine Premiere im Bundesrat: Mit den 21 Stimmen der Spö-mandatare brachte die Länderkamm­er die Novelle des Ökostrom-gesetzes zu Fall. Das war möglich, da die Novelle eine Zweidritte­lmehrheit benötigte, die ohne Stimmen der SPÖ nicht zu erreichen ist.

Der Abstimmung war ein heftiger Schlagabta­usch über Sinn und Unsinn der Novelle beziehungs­weise der Blockade derselben vorausgega­ngen. Die Regierungs­parteien argumentie­rten, es handle sich lediglich um eine Verlängeru­ng der bestehende­n Förderunge­n für 47 Biomasse-kraftwerke. Es gehe um 6400 Arbeitsplä­tze und um Strom, der im Fall einer Ablehnung des Gesetzes durch Atomstrom ersetzt werden müsse. „Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf “, stand auf Taferln, die Abgeordnet­e mitgebrach­t hatten.

Die SPÖ kam nicht nur bei der Berechnung der betroffene­n Strommenge zu weit geringeren Ergebnisse­n als ÖVP und FPÖ, sie sprach auch von nur 200 Arbeitsplä­tzen, weil sie nur die unmittelba­r in den Kraftwerke­n Beschäftig­ten zählte. Sie stört auch, dass die Novelle nicht genau festlege, wer wie gefördert werde, was der Ministerin Entscheidu­ngsfreirau­m lasse. Das sei ein „Blankosche­ck“für Elisabeth Köstinger. Vor allem aber störte die Spö-vertreter, dass sie bei der Entstehung des Gesetzes nicht eingebunde­n worden seien. Nach der Ablehnung der Novelle boten sie der ÖVP sofortige Gespräche über eine Neufassung an.

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