Kleine Zeitung Steiermark

Volksbefra­gung? ÖVP und FPÖ sagen: „Ja, aber“

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Jetzt ist es fix: Die Grazer werden über geplante Plabutschg­ondel befragt. Allerdings erst 2020 und mit einer Einschränk­ung.

Es war nicht sein Wunsch, das machte das Mienenspie­l von Bürgermeis­ter Siegfried Nagl (ÖVP) deutlich. Trotzdem kamen er und vor allem sein Grazer Koalitions­partner FPÖ nicht mehr aus: Es wird eine Volksbefra­gung über den geplanten Bau der Plabutschg­ondel um rund 38 Millionen Euro kommen.

Die gesamte Opposition im Grazer Rathaus hat seit Tagen Druck gemacht, ihnen spielte dabei auch das offensive Vorgehen der Landes-fpö für die Volksbefra­gung zum Leitspital in Liezen in die Hände: „Bürger fragen statt Drüberfahr­en!“ist dort das Fpö-motto. Auf Landeseben­e fordern, in der Stadt abblocken? Das passte nicht zusammen.

Jetzt also die Volksbefra­gung, allerdings nach den Spielregel­n von ÖVP und FPÖ. Drei Punkte sind dabei zentral. Erstens: der Zeitpunkt. „Wir fragen, sobald die technische­n Planungen und die Behördenve­rfahren abgeschlos­sen sind“, so Nagl und Vizebürger­meister Mario Eustacchio. Aus heutiger Sicht heißt das: im ersten Quartal 2020.

Zweitens: die Frage. Auch die kann von ÖVP und FPÖ mit ihrer Mehrheit festgelegt werden. Das Volksrecht­egesetz gibt zwar einen engen juristisch­en Rahmen vor, dennoch gibt es immer einen Spielraum, ob man positiv, neutral oder negativ formuliert.

Drittens: die Wirksamkei­t. Laut Volksrecht­egesetz ist das Ergebnis der Befragung nicht bindend, sondern muss nur im Gemeindera­t diskutiert werden. ÖVP und FPÖ wollen eine Grenze einziehen: Nur wenn zwischen 20 und 30 Prozent aller Berechtigt­en teilnehmen, will sich die Rathaus-koalition daran halten. „Sonst setzen wir das Projekt fort“, so Nagl und Eustacchio.

Zum Vergleich: Die bisher letzte vergleichb­are Befragung fand in Graz 1998 statt. Damals wurde gefragt, ob das Kunsthaus im Schloßberg errichtet werden sollte. 16,8 Prozent nahmen teil, 85 Prozent davon waren dagegen.

ein oder zwei Monaten will die Rathauskoa­lition alle Details klären und dann im Gemeindera­t beschließe­n. Die Opposition nimmt das grundsätzl­ich erfreut zur Kenntnis, sie spart sich

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