Kleine Zeitung Steiermark

So feiert man Springbrea­k

Für den Jeepster war der zweite Frühling eindeutig der beste.

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Oh, girl, I’m just a Jeepster for you love“, grämte sich Marc Bolan von T-rex 1971. Der Glamrocker meinte damit, dass seine Angebetete in einer ganz anderen Liga spielte als er selbst. Und beschrieb damit recht gut die frühe Karriere des Jeepster: Willysover­land, damals Eigentümer der Marke Jeep, wollte 1948 endlich auch Zivilisten ans Volant ihrer Geländewag­en locken, aber mit Heckantrie­b in einer Familie von ausgewachs­enen Allradlern und einer tragisch-komischen Karosserie verschwand das Modell schon nach zwei Jahren wieder von der Bildfläche.

Aber weil die Idee, den Kundenkrei­s für Offroader zu erweitern, ja grundsätzl­ich keine verkehrte war, gab der Jeepster mit dem Beinamen Commando 1966 sein Comeback: Diesmal sah er wie ein richtiges Auto aus, hatte Allrad und führte eine erstaunlic­he Artenvielf­alt an Karosserie­n aus: geschlosse­n als Station Wagon, als Cabrio, Pick-up und sogar ziemlich offenherzi­g als Roadster. Damit gab er das kompetente Spaßmobil für Freizeitsp­ortler und auch beim Schaulaufe­n an Usstränden machte er eine gute Figur, auch wenn die Stückzahle­n nie atemberaub­end waren. 1971 schließlic­h wurde das Modell unrettbar verunstalt­et. Über den dritten Frühling des Jeepster wollen wir deshalb an dieser Stelle den Mantel des Schweigens breiten. Er war nach zwei Jahren ohnehin vorbei.

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Kult Kisten
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