Verletzt, zu schwach, in Rente
Bei der am 20. Februar startenden nordischen WM in Seefeld sucht man einige klingende Namen vergebens.
Sie haben der nordischen Sportwelt über Jahre hinweg ihren Erfolgsstempel aufgedrückt, doch machte der nagende Zahn der Zeit auch vor ihnen nicht halt. Wenn am 20. Februar in Seefeld die 52. nordische Weltmeisterschaft eröffnet wird, sucht man daher auch so manch klingenden Namen vergebens. Aus verschiedenen Gründen ...
Bei den Skispringern musste etwa der Deutsche Severin Freund zur Kenntnis nehmen, dass für ihn im DSV-TEAM kein Platz mehr ist. Dem Großschanzen-weltmeister von Falun 2015 machen nach zwei Kreuzbandrissen nach wie vor Knieprobleme zu schaffen, das Comeback zu Beginn der heurigen Saison erwies sich für den 30-Jährigen als hartnäckiger Tiefflug.
Freund war in den vergangenen Jahren neben Peter Prevc einer der großen Schanzendominatoren. Zwar wird der Slowene in Seefeld aller Voraussicht nach abheben, doch hüpft der Gesamtweltcupsieger 2015/16 der Konkurrenz nach chronischen Sprunggelenks-problemen meterweit hinterher. Ein Fragezeichen steht noch hinter Gregor Schlierenzauer, der sich ab Freitag bei der Wm-generalprobe in Willingen nur mit einer ansprechenden Leistung noch ein Wm-ticket sichern kann. Bereits fix: Der zweifache Team-olympiasieger Andreas Kofler wurde nicht berücksichtigt. Und Norwegens Skiflug-vizeweltmeister Kenneth Gangnes beendete im Dezember seine Laufbahn.
Im Lager der Langläufer wird man vor allem zwei Namen vermissen: So ist Seefeld das erste nordische Großereignis, das ohne die Norweger Marit Bjoergen und Petter Northug über die Bühne gehen wird. Während die Loipen-queen im April letzten Jahres mit acht Mal Gold als erfolgreichste Winterolympionikin der Geschichte ihre Karriere ausklingen ließ, zog Northug im vergangenen Dezember einen Schlussstrich. Sorgen machen muss man sich um die Wikinger keine. So haben die Skandinavier mit der nach ihrer abgesessenen Dopingsperre wieder alles dominierenden Therese Johaug sowie Jungstar Johannes Hoesflot Kläbo die Plätze an der weltweiten Langlaufspitze längst wieder aufgefüllt.