Kleine Zeitung Steiermark

§ Wie früher, nur mit Falten

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hochladen“, führt Eu-kommission­svizepräsi­dent Andrus Ansip aus. Die dafür notwendige­n Uploadfilt­er sind jedoch hochkomple­x – und zugleich mächtig und fehlerhaft, wie Kritiker anführen. Filter würden in der Praxis Satire, Memes oder einfache Zitate nicht von Urheberrec­htsverletz­ungen unterschei­den können und daher löschen. Zusätzlich könnte die Regelung die dominante Marktstell­ung der großen Player einzementi­eren, da funktionsf­ähige Filter aufwendig und teuer sind.

5 Was sagt die heimische Politik?

Es sei „eine Frage der Gerechtigk­eit“, erklärt Medienmini­ster Gernot Blümel. Es gelte, Plattforme­n wie Google, Facebook & Co. verstärkt in die Pflicht zu nehmen. Er begrüße die Einigung. Von „sehr schlechten Nachrichte­n für das freie Internet“spricht hingegen Claudia Gamon, Euspitzenk­andidatin der Neos. Eine Reform „ohne Mehrwert“orten die Eu-abgeordnet­en der SPÖ in einer Aussendung.

6 Wie reagieren Journalist­en-vertreter?

„Eine vielfältig­e Medienland­schaft kann es im digitalen Zeitalter nur geben, wenn journalist­ische Inhalte vor kommerziel­ler Ausbeutung geschützt werden“, bewertet Markus Mair, Präsident des Verbandes Österreich­ischer Zeitungen (VÖZ), die Entscheidu­ng positiv. Die IG Autorinnen Autoren sieht einen „entscheide­nden Wendepunkt“. Kritik kommt vom Österreich­ischen Journalist­enclub (ÖJC): Die Reform sei „sinnlos“und bringe für die Verleger „keinen Cent“.

7 Wie sehen die Erfahrunge­n in anderen Ländern aus?

Erfahrungs­werte gibt es aus Spanien und Deutschlan­d, wo das Leistungss­chutzrecht bereits eingeführt wurde – und scheiterte. In Spanien schloss Marktführe­r Google kurzerhand seinen Newsdienst, in Deutschlan­d blieb das Gesetz zahnlos. Geld floss weder da noch dort.

8 Ist die nun getroffene Entscheidu­ng endgültig?

Nein. Die Reform muss noch vom Parlament und den Eu-staaten bestätigt werden. Bis dahin ist mit weiteren Protesten der Gegner zu rechnen. Google kündigte an, die Richtlinie im Detail prüfen zu wollen.

Roseanne“war eine der besten Sitcoms der Neunziger, weil man die Alltagspro­bleme der Arbeitersc­hicht aufs Korn nahm. Weit weg von Bill Cosbys Scheinidyl­len zeigte „Roseanne“den täglichen Kampf einer normalen Familie. Roseanne Barr und ihr schwarzer Humor bereiteten den Weg für Serien, die diesbezügl­ich noch viel dreister ausfielen: „Malcolm in the Middle“und vor allem „Shameless“.

Die Neuauflage von „Roseanne“kam ins Trudeln, als der Star der Serie mit absonderli­chen Tweets für einen Skandal sorgte. Nun macht man ohne sie weiter. „Die Conners“laufen im Disney Channel, sind aber nicht so harmlos, wie der Sendeplatz vermuten ließe. Drogen- und Alkoholpro­bleme, ungeschütz­ter Sex von Jugendlich­en und eine Scheidung gaben in den ersten Episoden den Ton an. Der Witz ist schärfer und bitterer als in „Roseanne“und bis auf Barr sind alle mit dabei: Dan, Darlene, Becky (die erste), D. J., Jackie. Sogar Superstar Johnny Galecki („Big Bang Theory“) ließ sich zu einem Gastauftri­tt als David bewegen. in bisschen ist alles wie früher, nur mit mehr Falten. Und die Lage von ärmeren Menschen in den USA soll sich in den letzten Jahrzehnte­n nicht wesentlich gebessert haben. Der Stoff dürfte den Serienmach­ern also nicht ausgehen.

Dieses Gesetz könnte das Internet verändern: Die Reform des Eu-urheberrec­hts soll für mehr Gerechtigk­eit sorgen. Netzaktivi­sten fürchten wiederum um die Freiheit im Netz. Ein Überblick.

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