Des einen Ehr’,
Das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz an Andreas Gabalier polarisiert. Künstler Manfred Willmann legte seine Auszeichnung nun zurück – wegen „Volksverdummung“.
Es ist erst zwei Wochen her, dass Andreas Gabalier in München den Karl-valentin-orden entgegengenommen hat. Schon im Vorfeld gab es heftigen Gegenwind. So kritisierte etwa Gunter Fette, Nachlassverwalter des 1948 verstorbenen Künstlers Karl Valentin, der Volks Rock-’n’-roller sei homophob, frauenfeindlich und spiele mit faschistischen Symbolen. Gabalier wies bei der Verleihung die Vorwürfe vehement zurück.
Die Aufregung in Deutschland hat sich noch nicht gelegt – und schon steht der „Hulapalu“-sänger erneut im Mittelpunkt der Kritik. Grund ist wieder eine Ehrung – diesmal aus seiner Heimatstadt Graz, die ihm das Goldene Ehrenzeichen verleihen will. Schon der Beschluss sorgte diese Woche für heftige politische Debatten: KP und Grüne stimmten gegen die Auszeichnung, durch das Votum von VP und FP gab es dennoch eine Mehrheit. Das wiederum stößt nun Manfred Willmann sauer auf. Er hat die goldene Ehre für seine künstlerische Arbeit bereits 2002 erhalten: „Diesen Kommerzialismus und diese Volksverdummung unterstütze ich nicht, das hat mit Volkskunst nichts zu tun“, sagt der Fotograf und Herausgeber der Zeitschrift „Camera Austria“in Richtung Gabalier. „Aus Anlass der aktuellen Verleihung fühle ich mich ver-