Was für eine Königin!
Wer Mikaela Shiffrin bei ihrer Pressekonferenz nach der vierten Wm-goldenen im Slalom in Serie lauschte, konnte es kaum glauben, dass diese Dame vor Kurzem der Slalom-welt wieder eine ordentliche Packung verpasst hatte.
Wer ihre Stimme hörte, kratzend, wer ihren Atem hörte, schwer, und wer hörte, als sie ihre Krankheit als „eine Art von Lungenentzündung“erklärte, staunte nicht mehr darüber, dass sie im Ziel zunächst einfach zu Boden gesunken war. Shiffrin meinte, ersticken zu müssen. Sie erklärte, dass sie alles, was sie an diesem Tage noch hatte, in die 60 Sekunden steckte, die sie zuvor besser gefahren war als alle anderen. Und sie erzählte fast beiläufig, dass sie wohl „eine Art Lungenentzündung“habe. hiffrin weinte an diesem Tag „mehr als normal“, wie sie sagte. Sie weinte wohl wegen ihrer Krankheit, ihrer Schmerzen. Sie weinte, weil sie es geschafft hatte, alle Reserven zusammenzukratzen. Sie weinte, weil Emma Lundgren da war. Jenes krebskranke Mädchen, das sie bei ihrem ersten Weltcupsieg kennengelernt hatte; der Kontakt riss nie ab. Und sie schämte sich dieser Tränen.
Doch dazu besteht kein Grund. Mikaela Shiffrin krönte sich zur Königin der WM von Åre. Man kann sich nur verneigen.
Denn was ist Shiffrin nicht für eine große Königin!
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