Die Damen und der Fluch der vierten Plätze
Drei vierte Plätze, aber keine Medaille: was Österreichs Ski-damen in Åre gefehlt hat – und warum das diesmal kein Drama ist.
grausam sein. Ganze 48 Hundertstelsekunden fehlten auf drei Medaillen, kumuliert. Nur fragt danach letztlich genauso wenig jemand wie nach fairen Verhältnissen. „Bei einer WM, da zählt eben nur 1, 2, 3“, wusste auch Katharina Liensberger, mit 21 Jahren das Teamküken – und Vierte. Ob sie daran gedacht hatte, das Team mit einer Überraschung noch fast gerettet zu haben? „Nein“, sagt sie und erzählt vom Schmerz, der den Sportler durchfährt, wenn der ungeliebte vierte Platz bittere Realität ist. Erzählt davon, dass sie trotzdem „viel Positives“mit nach Hause nehmen wird von ihrer ersten WM, auch eine Medaille. Aber diese Silberne, die gab es eben nur im Teambewerb. as Fazit von Kriechbaum klingt logisch: „Diese WM war nicht medaillenreich, aber reich an vierten Plätzen.“Mit Schuldzuweisungen oder (zu) harter Kritik tut sich der Chef schwer, denn: „Liensberger hat eine tolle Leistung geboten, auch Ramona Siebenhofer in der Kombination. Und für Stephanie Venier wäre sicher auch eine Medaille drin gewesen, ja sogar der Sieg.“Warum es dann doch nicht geklappt hat? „Weil wir, was die äußeren Umstände betrifft, nicht immer glücklich waren. Weil man für
Deine Medaille das Können braucht, aber auch Glück – und die Fähigkeit, am Tag X alles abrufen zu können.“Tatsache ist: Mit Anna Veith, Katharina Gallhuber und Steffi Brunner haben Österreichs Damen in dieser Wm-saison zumindest drei Leistungsträgerinnen verloren; jene Ausfälle, die noch dazukamen, seien hier nicht einmal erwähnt. „Andere Nationen“, sagt Kriechbaum, „würden solche Ausfälle gar nicht wegstecken.“timmt. Und tatsächlich: Vor gar nicht allzu langer Zeit wären vier Österreicherinnen in den Top zehn eines Slaloms eine mittlere Sensation gewesen. Bei der WM ist
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