Marie Kond¯o
lichkeitsentwicklung braucht: „Wie etwa ein Musiker, der auch eine Geige braucht, um sich verwirklichen zu können.“
Davon kann die Erde als Gastgeberin für die Konsumgesellschaft ohnehin nur träumen, denn deren Bedürfnisse sind mittlerweile so groß, dass etwa 2018 die natürlich verfügbaren Ressourcen für das ganze Jahr schon Ende Juli aufgebraucht waren. Zum Vergleich: 1971 war dieser „Welterschöpfungstag“noch am 21. Dezember, seitdem übersteigt der jährliche Verbrauch kontinuierlich die global zur Verfügung stehenden Ressourcen. Sogar Papst Franziskus hat es sich in schöner Regelmäßigkeit zur Aufgabe gemacht, vor den Exzessen der Konsumgesellschaft zu warnen, während im Schleppnetz der sozialen Medien die Weltverbesse- rersprüche zappeln: „Wir kaufen viel und genießen wenig“oder „Warengötter waren stets die wahren Götter“und besonders geistreich: „René Discount: Consumo, ergo sum.“
Doch die Besitzstandswahrung bleibt hoch im Kurs: „Wir leben in einer sehr gestressten Gesellschaft, zum Teil entsteht der Stress auch durch Konsum. Da sind wir sicherlich übersättigt und ein bisschen faul“, so Jens Förster. Doch dem Befund schickt er eine kräftige Ladung Optimismus hinterher: „Ich sehe einen gesellschaftlichen Umschwung in der Jugend, die für den Klimaschutz wieder auf die Straße geht.“
Das ist nur logisch, wer will schon von einer ordentlichen Wohnung in eine unordentliche Welt stolpern?