Wo zurzeit die Gefahren im Internet lauern
Bilanz des Internet-ombudsmanns. Im Fokus: Fake-shops oder getarnte Abo-fallen.
Ein Beispiel gefällig? Internetnutzer erhalten die Information, dass sie ein hochpreisiges Smartphone um 1 Euro erhalten können. Bei Bestellung führt das zu einem nicht ersichtlichen Abovertrag – jeden Monat werden 90 Euro von der Kreditkarte abgebucht. Das bestellte Smart– phone wird nie geliefert.
Es ist nur eines jener Szenarien, das den Internet-ombudsmann
2018 „besonders gefordert“hat, wie es in der aktuellen Bilanz heißt. Gleichzeitig gelten „Abo-fallen“mit 33 Prozent der Beschwerden als häufigster Beschwerdegrund, der Großteil solcher Fälle ging auf das Konto betrügerischer Film-streaming-plattformen. „Die Nutzer werden dabei mit Mahnungen, Inkassoandrohungen und Anrufen von erfundenen Rechtsanwaltskanzleien unter Druck gesetzt, eine Rechnung in Höhe von mehreren Hundert Euro zu bezahlen“, berichtete der Ombudsmann. In Wirklichkeit sei kein wirksamer Vertrag zustande gekommen und die Rechnungen seien nicht zu bezahlen.
Auf die Abo-betrügereien folgten Vertragsstreitigkeiten (20 Prozent) und Lieferprobleme (16 Prozent). In Summe gingen 3653 Beschwerden und 2972 Anfragen bei der von Sozialministerium und AK unterstützten Schlichtungsstelle ein. Immer wieder für Ärger sorgen laut Ombudsmann der Schweizer Ticket-anbieter Viagogo oder Aliaz Cooperation mit Sitz in Lettland. Letzterer ist ein Onlineanbieter von Diätpillen und Potenzmitteln und führe „ungewollt wiederkehrende Lieferungen“der Produkte durch, die „monatlich in Rechnung gestellt werden“.
Übrigens: Bevor es notwendig wird, den Ombudsmann einzuschalten, kann man sich auch präventiv auf Fallen vorbereiten. Auf der Webseite
wird einerseits über aktuelle Fälle informiert und anderseits werden Tipps aufgelistet, wie man sich vor gängigen Betrugsmaschen schützen kann.