Hoffen auf den baldigen Beitritt
Schüler der HAK Liezen beschäftigten sich mit den Eu-beitrittskandidaten vom Westbalkan. Was ein Beitritt für beide Seiten bringt?
Kroatien trat im Jahr 2013 der Europäischen Union bei. Damit ist es das einzige Land am Westbalkan, das Eu-mitglied ist, während sechs weitere Staaten Beitrittskandidatenstatus haben. Bosnienherzegowina, Serbien, Montenegro, Albanien, Kosovo und Nordmazedonien sind zum Teil seit Jahren in Warteposition. Bei einem Gipfeltreffen im bulgarischen Sofia 2018 bekräftigte Eu-ratspräsident Donald Tusk neuerlich, dass es zum Beitritt jener Staaten keine Alternative gäbe, es gäbe keinen Plan B.
Serbien ist mit 7,1 Millionen Bewohnern der einwohnerstärkste Beitrittskandidat. Darauf folgt Bosnien mit 3,8 Millionen Bürgern. 2,1 Millionen Personen leben in Albanien, 2,1 Millionen in Nordmazedonien, 1,9 Millionen im Kosovo und 640.000 in Montenegro.
Nordmazedonien ist bereits seit dem Jahr 2005 Kandidat. Die Aufnahme von Verhandlungen ist jedoch durch einen Namensstreit mit Griechenland blockiert. Geht es nach Menschen in jenen Ländern, wäre der Beitritt gestern besser als heute. Vor allem die Bosnier sind glühende Europäer, der Lebensstandard lässt allerdings, zumindest für jene die nach dem Krieg nicht ins Ausland geflüchtet sind und Geld nach hause schicken oder wieder im Heimatland investieren, zu Wünschen übrig. Ähnliches gilt für Albanien, das mit Korruption zu kämpfen hat.
Für die Jugend, aber auch für ältere Semester, ist das Auswandern bis heute oft die einzige Perspektive auf ein bessere Leben und mehr Geld. Kein Wunder, dass die Menschen den Beitritt zur Europäischen Union und dem damit verbundenden leichteren Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt wollen.
Ein Bosnier, ein Nordmazedonier, ein Serbe, eine Albanerin, ein Kosovare und eine Montenegrinerin wissen aber auch darüber Bescheid, was ihre Heimatländer Union bringen können und werden.