Das Rad wegfliegen“
gebremst sei er in die Gruppe hineingefahren, mit tödlichen Konsequenzen.
Der Angeklagte ist beim Prozess am Grazer Straflandesgericht schuldeinsichtig. Der Verhandlung folgen kann der Mann im Steireranzug aber nur sehr schwer. Sein Hörgerät ist schlecht eingestellt, übermittelt ihm nur rudimentär das Geschehen. Vor dem Unfall habe er drei Kaffee getrunken, war am Friedhof Blumen gießen. Dann trank er eine kleine Mischung. „Haben Sie die Mischung gespürt?“, muss Richterin Michaela Lapanje mehrmals lautstark nachfragen. – „Nein, ich wollte nur nach Hause fahren.“
Das ging aber nicht, wie der Beschuldigte schildert, „sie haben mich umgeleitet wegen Der Mann auf dem Begleitmotorrad hat mich angeschrien und mir gedeutet, dass ich schneller vorbeifahren soll. dem Radrennen“. Dann überholte er eine Damengruppe. Und bekam ein Zeichen von einem Ordner auf einem Begleitfahrzeug. Was dieser deutete, darüber herrscht Uneinigkeit. Der Angeklagte versichert: „Er hat mich angeschrien und gedeutet, ich solle schneller vorbeifahren.“Zeugen meinen, der Mann am Begleitmotorrad habe gedeutet, dass das Auto am Rand anhalten solle. Und der Ordner selbst? „Ich konnte gar nicht schreien, hatte eine Pfeife im Mund.“Auf die Frage der Richterin, ob er dieses Zeichen denn vielleicht falsch gedeutet habe, antwortet der Angeklagte nur kurz: „Nein.“
Der Oststeirer beschleunigte jedenfalls, wollte die Gruppe von vier männlichen Bikern rechts überholen, weil diese links fuhren. „Ich hab nicht gesehen, ob links wer kommt. Ich sah nur plötzlich ein Fahrrad von meinem Auto wegfliegen“, schildert er. „Es war ein Schock, ich blieb sofort stehen.“
Die Richterin muss schließlich vertagen, da ein Sachverständiger ausgefallen ist.