Weiter Wirbel um Kontrollen
Betroffene kritisieren das Vorgehen der Tierärzte.
Wetzelsdorf gefahren bin, war ich entsetzt, wie gedankenlos man hier offenbar Baugenehmigungen ausgestellt hat. Wollten Sie nicht ein „gesundes Graz“? Auch in allen anderen Bezirken sehe ich mehr Baukräne als Bäume. Dass Graz wegen Zuwanderung gewachsen ist, rechtfertigt nicht, dass die letzten Grünflächen für immer neue Wohnprojekte diverser Investoren geopfert werden müssen, zumal Tausende Wohnungen leer stehen, die entweder nicht leistbar oder Spekulationsobjekte sind. Zudem wird damit auch eine weitere Verdichtung des Straßenverkehrs gefördert, die gebietsweise jetzt schon nahe dem Kollaps ist.
I ch bin sicher, vielen Bewohnerinnen und Bewohnern aus der Seele zu sprechen, die in keiner wachsenden Betonwüste leben, aber auch nicht unbedingt aufs Land ziehen möchten.
Daher appelliere ich mit aller Eindringlichkeit an Sie, Herr Mag. Nagl, der Sie als Bürgermeister Verantwortung für diese Stadt übernommen haben: Stoppen Sie bitte die Bauwut in Graz und bewahren Sie mit Weitsicht und dem erforderlizirk chen Umweltgedanken die letzten Grünräume, die diese wunderbare Stadt noch lebenswert machen! Das wäre weit wichtiger als eine teure Gondel auf den Plabutsch. Wenn jemand dorthin möchte, kommt er auch mit konventionellen Mitteln hin.
Investieren Sie lieber in eine strengere, zukunftsorientierte Grünraumverordnung, damit helfen Sie uns allen! Was einmal zubetoniert wurde, ist ein für alle Mal tot. Die Kontrollen bei der Hundeschau vor rund zwei Wochen auf der Messe sorgen (wie berichtet) für Wirbel, die Kritik an den Amtstierärzten wird lauter: Sie legten einen „rüden Ton“an den Tag, heißt es gestern von Betroffenen gegenüber der Kleinen Zeitung. Sie betonen mit Verweis auf die Zahlen: Der Großteil der Aussteller handle verantwortungsvoll, rund 0,4 Prozent der Hunde wurden ausgeschlossen.
Aber: Die amtlichen Kontrollen seien ohne Rechtsmittelbelehrung erfolgt, meint etwa Maria-luise Doppelreiter, die als Leistungsrichterin vor Ort war. Auch habe ein Tierarzt empfohlen, einen ausgeschlossenen Hund ins Auto zu versperren.
Das weist man seitens des zuständigen Büros von Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) zurück. Man habe lediglich gesagt, dass der Hund kurz im Auto bleiben könne, wenn der Besitzer, wie er selbst angegeben hat, „nur ein Halsband“kaufen wolle. Zur Rechtsmittelbelehrung entgegnet man, dass diese laut Paragraph 37 im Tierschutzgesetz bei solchen Veranstaltungen nicht nötig sei: „Man darf hier ohne Bescheid handeln“, heißt es.