„Ahoj“oder: Es gibt schlimmere Fluten als jene von Büchern
Die Leipziger Buchmesse öffnet von heute bis 24. März ihre Pforten. Gastland Tschechien setzt politische Akzente.
Das Zahlen-dropping vorweg: Bei der Leipziger Buchmesse, auch „Bücherschau“genannt, rechnen die Veranstalter mit 2500 Ausstellern aus 50 Ländern. An 500 Orten wird es sage und schreibe bzw. lese 3600 Veranstaltungen geben. Das diesjährige Gastland Tschechien präsentiert unter dem Motto „Ahoj“70 Neuerscheinungen von 55 Autorinnen und Autoren. 173 Aussteller kommen aus Österreich, von rund 150 österreichischen Verlagen werden 500 belletristische Neuerscheinungen präsentiert. Leibhaftig ins Literaturgetümmel stürzen sich etwa Erika Pluhar, Eva Rossmann, Vea Kaiser, Bernhard Aichner, Michael Köhlmeier und Raoul Schrott.
Neben der Literatur bzw. dem kommerziellen Anpreisen derselben spielt bei der Leipziger Buchmesse auch die Politik eine maßgebliche Rolle, geschuldet auch dem Gastland. Gleich am Eingang der Messe-glashalle wird die Revolution von 1989 als zentraler Bezugspunkt des tschechischen Auftritts unübersehbar sein. Die Besuche treffen dort auf die Skulptur „Quo Vadis“des Künstlers David Cerny´. Dabei handelt es sich um einen Trabi auf vier Beinen. Das Kunstwerk soll an die Grenzöffnung und die Ausreise der Botschaftsflüchtlinge aus Prag erinnern. Auch die Diskussionsreihe „The Years of Change“beschäftigt sich mit Zeitgeschichte, darin sollen die gesellschaftlichen Umbrüche im Ostblock vor 30 Jahren beleuchtet werden.
Zurück zu den Büchern. Beim Aufmarsch der Autoren werden auch eher unerwartete Gesichter auftauchen, der Ärzte-musikus Bela B. oder Tocotronic-frontmann Dirk von Lowtzow, die beide – erraten – ihre neuen Druckwerke vorstellen. Auch Sarah Wiener, Köchin und neuerdings grüne Eu-kandidatin, sowie EXSPD-CHEF Franz Müntefering und Deutschlands Ex-innenminister Thomas de Maizière haben in die Tasten gegriffen. Eine Zahl auch zum Abschluss: Der Preis der Leipziger Buchmesse ist mit 60.000 Euro dotiert und wird heute vergeben.